Er stellte allerdings klar, daß diese Kontakte nach geltendem Recht nicht verboten seien. Er interpretierte den betreffenden Paragraphen, um zu beweisen, daß solche Kontakte nur dann illegal seien, wenn es für sie keine vernünftigen Gründe gebe und wenn sie die Absicht verfolgten, die Sicherheit des Staates zu beeinträchtigen. Nach Aussage der zuständigen Behörden (sprich: der Geheimdienste) seien diese beiden Bedingungen nicht gegeben.

Die Anträge wurden mit Mehrheit von der Tagesordnung abgesetzt. Auf diese Weise bekamen wir den offiziellen Knessetbeschluß, der uns die Legalität unserer Kontakte bestätigte.

Auf der anderen Seite waren die Folgen ebenso positiv, wenn auch weniger amtlich. Die Indiskretionen fanden in der arabischen Presse ein breites Echo. Nun war das Bestehen dieser Kontakte in der arabischen Welt und unter den Palästinensern allgemein bekannt und wurde überall besprochen. Dennoch passierte nichts Schreckliches. Der Himmel stürzte nicht ein. Allah schickte nicht seinen Blitz, der die Verräter niederstreckte. Die PLO-Radikalen gaben sich mit dem Kritisieren zufrieden.

Sehr ermutigt sahen Sartawi und, im Hintergrund, Arafat und seine Kollegen, daß sie weitere Schritte in dieser Richtung tun konnten. Ich mußte bei alledem an Simsons Rätsel denken (Buch der Richter, 14,14): "Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken."

185