diskutierten, die zwischen den für den Frieden arbeitenden Kräften diskutiert werden.

Bei diesen Gesprächen ist mir sehr klar geworden, wieviel Mut Sie aufbringen mußten, um eine solche Entscheidung zu treffen.

Geistiger Mut war nötig, um eine vier Jahrzehnte alte Tradition des palästinensischen Volkes zu beenden, eine Tradition, die in so vielen offiziellen Dokumenten, Reden und Artikeln zum Ausdruck kam. Politischer Mut war nötig, um trotz erbitterten Widerstands der palästinensischen Ablehnungsfront und gewichtiger Elemente innerhalb der arabischen Welt so zu entscheiden. Persönlicher Mut war nötig - bei Ihnen selbst und bei allen Beteiligten, an der Spitze Dr. Issam Sartawi, die sich in Gefahr begaben, sich den Mordversuchen unverbesserlicher Fanatiker aussetzten. Diese Gefahren waren weit größer als die Gefahren, die wir auf uns nahmen, als wir zu dem Treffen kamen.

Aber es hat sich gelohnt.

Diese Kontakte haben in der arabischen Welt und in Israel enorme Hoffnungen geweckt. Sie haben ein starkes Echo in der Weltmeinung gefunden.

Jeder hat begriffen, daß hier etwas Revolutionäres unternommen wurde revolutionär im positiven Sinne des Wortes -, etwas, das das Gewicht der Region und der Welt verändern und eine neue Seite in der Geschichte beider Völker aufschlagen könnte.

Die Gespräche haben ein paar Grundwahrheiten bewiesen - nicht in Form gelehrter Aufsätze, sondern in der Sprache des Alltags, reales Geschehen, das man sehen und diskutieren kann.

Sie haben bewiesen, daß die Möglichkeit besteht, Frieden zwischen den beiden Völkern zu finden, einen Frieden, der diesen Völkern Gerechtigkeit, Sicherheit und Ehre garantiert. Sie haben bewiesen, daß es auf beiden Seiten Kräfte gibt, die auf den Frieden hinarbeiten und bereit sind, sich im Interesse des Friedens in Gefahr zu begeben, die aber, jede auf ihrer Seite, ihrem Land, ihrem Volk und ihren nationalen Zielen treu bleiben.

Wir haben große Erwartungen geweckt - Hoffnungen, daß es möglich ist, viele Menschenleben zu retten, einen schrecklichen Krieg zu verhindern, der die ganze Region zerstören kann. Damit haben wir eine kleine Kerze angezündet, die aus der Ferne leuchtet. Jetzt ist es unsere Pflicht, diese Kerze davor zu schützen, daß der Luftzug, der plötzlich durch die Region bläst, sie auslöscht. Es besteht kein Zweifel, daß diese Gespräche den Weg zu einer historischen Möglichkeit eröffnet haben. Diese Möglichkeit wurde vergeben, und diesen Verlust könnten die Menschen auf Generationen hinaus beweinen.

Es hat wenig Sinn, jemanden anzuklagen. Es reicht, wenn man sagt, daß die Schuld nicht auf einer Seite allein liegt. Gewaltige Kräfte auf beiden Seiten wirkten gegen den Erfolg, und beide Seiten arbeiteten unter diversen Zwängen und unter harten Bedingungen.

Wir, die Israelis, haben es nicht vermocht, an der total negativen Haltung der Regierung Rabin irgend etwas zu ändern, soweit es die Palästinenserfrage betraf. In Gesprächen von Herz zu Herz, von Verstand zu Verstand waren wir nicht in der Lage, die entscheidenden Persönlichkeiten dieser Regierung auch nur davon zu überzeugen, daß sie die "(General Aharon) Jariv-Formel" akzeptieren müssen, die besagt, Israel sollte sich zu Verhandlungen mit einer PLOFührung bereit erklären, die Israel anerkennen, Kampfhandlungen einstellen

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