und ihren Wunsch nach einem israelisch-palästinensischen Frieden erklären würde.

Die Regierung lehnte auch den Vorschlag ab, als Gegenleistung für die de facto-Anerkennung Israels durch die PLO solle die PLO zur Genfer Friedenskonferenz eingeladen werden.

Rabins Regierung ist für ihren historischen Mangel an Initiative gestraft worden - und mit der Regierung wurden die Parteien bestraft, die mit ihr zusammenarbeiteten, sowie das ganze Volk von Israel.

Ich habe nicht den leisesten Zweifel, daß der Sturz der israelischen Regierung am 17. Mai 1977 abgewehrt worden wäre, hätte diese Regierung auch nur einen kleinen Schritt auf dem Wege getan, den wir für sie eröffnet haben.

Der Likud-Sieg bei diesen letzten Wahlen wäre nicht möglich gewesen, hätte die Regierung Rabin nicht dem israelischen Volk eingeredet, daß es keine Friedenschance gibt, daß die Araber und insbesondere die Palästinenser die Existenz unseres Staates niemals akzeptieren werden.

Wäre die Genfer Konferenz im April 1977 unter Teilnahme der akkreditierten Vertreter des palästinensischen Volkes eröffnet worden, dann stünde heute nicht Menachem Begin an der Spitze der israelischen Regierung.

Leider zwingt mich die Ehrlichkeit, zu sagen, daß die palästinensische Seite einen beträchtlichen Teil der Verantwortung trägt für das, was geschehen ist. Wie wir Ihren Vertretern so oft gesagt haben und wie es am Wahltag so klar bewiesen wurde, wird Israel von der freien öffentlichen Meinung seiner Bürger entscheidend beeinflußt. Sie bestimmt in hohem Maße die Politik der Regierung und auch ihre Zusammensetzung.

Hätten unsere Kontakte ein offenes Ziel verfolgt, hätten sie die ganze Bandbreite der Probleme abgedeckt, hätten sie zum Beispiel eine eindrucksvolle und öffentliche Versammlung der Friedenskräfte beider Seiten hervorgebracht und wären sie zu klaren und offen bekundeten politischen Feststellungen gelangt - die israelische Öffentlichkeit hätte sich zu einer völlig anderen Position bewegt und hätte sich zu völlig anderen Meinungen fortentwickelt, als sie sie am 17. Mai schließlich gezeigt hat.

Ich bin davon überzeugt, daß die PLO die Situation von Grund auf hätte ändern können, hätte sie rechtzeitig den öffentlichen und politischen Mut gezeigt, den die Lage erforderte. Ich bedauere, sagen zu müssen, daß wir dies nicht erreicht haben.

Die israelische Öffentlichkeit war verwirrt von den widersprüchlichen Stimmen, die aus dem palästinensischen Lager zu hören waren. Immer wieder bestritt der offizielle Sprecher der PLO, daß es solche Gespräche überhaupt gäbe. Bedächtige und allgemein gehaltene Formulierungen, bei unseren Gesprächen erarbeitet, wurden von anderen PLO-Sprechern abgelehnt und abgestritten. Wie sollte denn die israelische Öffentlichkeit Farouk Kaddumis Worte interpretieren, die Schaffung eines souveränen Palästinenserstaates in der West Bank und im Gaza-Streifen werde nicht das Ende des Konflikts, sondern nur ein "Übergangsstadium" sein? Mußte nicht die israelische und die Weltöffentlichkeit darin den Beweis sehen, daß ein solcher Staat auf die Zerstörung unseres eigenen souveränen Staates hinarbeiten würde?

Ich hatte noch keine Gelegenheit, Herrn Kaddumi kennenzulernen. Ich nehme an, daß er den Interessen des palästinensischen Volkes nach bestem Wissen und

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