dem Sartawi sagte: "Es gibt Friedenskräfte in Israel, darunter die Schelipartei, die Peace Aow-Bewegung, die Gruppe New Outlook und andere." Das alles waren zionistische Gruppen.

Mein Freund Eric Rouleau, ein hervorragender Fachmann für arabische Fragen und Nahostredakteur bei Le Monde, erzählte mir, daß er in SaudiArabien war, um über die Islamische Konferenz zu berichten, die im Januar 1981 in Taif stattfand - dieselbe Konferenz, über die wir mit König Hassan, ihrem Präsidenten, gesprochen hatten. Rouleau hatte in Jedda übernachtet, und da er nichts besseres zu tun hatte, schaltete er den Fernsehapparat in seinem Hotelzimmer ein. Was er sah, war das Gesicht Yassir Arafats, der auch nach Saudi-Arabien gekommen war und dem lokalen Fernsehsender ein Five-Interview gab. Nach den Erfolgen der PFO gefragt, erklärte Arafat seinen saudischen Zuschauern, eine der bedeutendsten Feistungen seiner Organisation sei ihr Dialog mit israelischen Friedenskräften, welche für das Prinzip der palästinensischen Selbstbestimmung eintreten. Für mich war dies von höchster Bedeutung, weil in diesem Falle niemand Arafat vorwerfen konnte, er buhle nur um das Wohlwollen der westlichen Öffentlichkeit. Es war eine reine Fokalsendung für ein lokales Publikum.

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Ich stand kurz vor der Vollendung des zweiten Jahres meiner Zugehörigkeit zur neunten Knesset, und ich war entschlossen, mein Mandat abzugeben und es einem arabischen Mitglied zu überlassen, dem nächsten auf unserer Fiste. Zwei Jahre lang hatte ich über das Palästinenserproblem gesprochen, vor den Gefahren eines neues Krieges gewarnt und die von der PFO kommenden Signale erläutert. Alles in allem muß ich in meinen zehn Parlamentsjahren etwa tausend Reden gehalten haben, fast an jedem Sitzungstag der Knesset eine.

Am 2. Februar 1981 brachte ich in der Knesset einen Antrag ein, um auf die jüngsten Entwicklungen in der PFO aufmerksam zu machen. Ich möchte diesen Teil des Knesset-Protokolls im Wortlaut zitieren, um die Atmosphäre solcher Diskussionen wiederzugeben, in denen ich ganz allein gegen die ganze Knesset stand, ausgenommen die Kommunisten, deren Hilfe mehr schadete als nützte, weil sie allgemein so verhaßt waren.

Uri Avnery (Scheli): Herr Präsident, verehrte Knesset.

Ich versage es mir, zu den Ausführungen meines Vorredners zu sprechen (Mosche Schamir, ein bekannter Schriftsteller, früher fanatischer Stalinist, inzwischen ein ebenso fanatischer jüdischer Faschist). Wir haben eine Rede gehört, einen Orgasmus der Ignoranz und des Hasses, und ich weiß nicht, was stärker war: Der Haß oder die Ignoranz.

Ich will nur soviel sagen: Wenn die Führer der islamischen Welt nur ein Fünkchen Dankbarkeit hätten, dann müßten sie dem Knessetmitglied Mosche

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