in einer Ecke mit zwei Amerikanerinnen, denen er gesagt hatte - wie er mir sofort erzählte, als er mich sah -, daß sie nach einem gutaussehenden, weißhaarigen Herrn Ausschau halten sollten. Eins der beiden Mädchen war seine Assistentin geworden, die andere war ihre Freundin, und sie war mir, ihm zufolge, auf den ersten Blick verfallen. Das wurde zwischen uns zum stehenden Witz.

Nach einem Mittagessen, vorbereitet von Issam und den Mädchen, die er aus diesem Anlaß in die Künste der arabischen Küche eingeweiht hatte, ließen wir uns zu ernsten Beratungen nieder. Sie waren düster.

Es sah so aus, als wäre in Rabat nach unserer Abreise irgend etwas vorgefallen. Der König war nicht in der Lage, sich weiterhin zu bemühen, Begegnungen zwischen uns und dem amerikanischen Vizepräsidenten, dem tunesischen Präsidenten Bourghiba und anderen arabischen Staatschefs zu arrangieren oder unsere Begegnung bekanntzugeben oder zu einer neuen, öffentlichen einzuladen.

Issam hatte durch seine eigenen Verbindungen herauszufinden versucht, was passiert war. Er hatte eine unmißverständliche Auskunft erhalten: Gewisse Kreise der US-Administration hatten interveniert und den König ersucht, sich jeder Handlung zu enthalten, die einen Dialog zwischen Israelis und der PLO fördern könnte.

Hier hatte Sartawi zum ersten Mal den eindeutigen Beweis dafür, daß für viele Fehlschläge in seiner Arbeit in Wahrheit die Vereinigten Staaten unmittelbar verantwortlich waren. Viele Stunden lang saßen wir an diesem Nachmittag, diesem Abend und bis in die frühen Morgenstunden zusammen und diskutierten zum ersten Mal ernsthaft die Verwicklung der Vereinigten Staaten von Amerika in unseren Konflikt. Wir warfen unsere Erfahrungen zusammen und versuchten zu vergleichen, was uns im Laufe der Jahre widerfahren war. Wie die Steinchen eines Mosaiks fügten sich Ereignisse, die ihn und uns in Israel getroffen hatten, allmählich zusammen und ergaben nach und nach ein so schlüssiges Bild, daß die Folgerungen zwingend waren.

Viele Jahre lang hatten wir nun eine Erfahrung gemacht, die sich immer wiederholte wie ein böser Traum: Auf einem neuen Weg sahen wir unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt, bis wir plötzlich vor einer undurchdringlichen Mauer standen, die uns oft unerklärlich war. Jetzt kam heraus, daß es in vielen dieser Fälle eine amerikanische Intervention gegeben hatte.

Es fiel uns nicht leicht, diese Schlußfolgerung zu ziehen, aber sie war unausweichlich. Weder Issam noch ich verspürten die geringste Zuneigung für die Sowjetunion. Er war wie ich von Gegnern häufig als amerikanischer Agent beschimpft worden, wenn nicht gar direkt als CIA-Söldling. Issam war der einzige in der PLO-Führung, der offen dafür eintrat, daß die Organisation den amerikanischen Bedingungen für einen Dialog entsprechen sollte. Ich neige zu einer neutralistischen Haltung, habe jedoch nie ein Geheimnis aus meiner

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