Überzeugung gemacht, daß bei den Friedensbemühungen in unserer Region die USA eine führende Rolle spielen müssen.

Überdies hatten wir beide keinen Zweifel, daß die ganze Region, sollte der Konflikt weitergehen, früher oder später dem Westen ins Gesicht explodieren und eine historische Veränderung des globalen Gleichgewichts hervorrufen würde. Das war für uns so offensichtlich (und ist es für mich noch immer), daß die Haltung der Amerikaner uns verblüffte. Was mochte ihr Motiv sein? Die berühmte jüdische Lobby? Die ungeheuren amerikanischen Waffen Verkäufe an beide Seiten des Konflikts? Die Vorstellung, daß den amerikanischen Interessen am besten gedient sei, wenn beide Seiten in Angst voreinander lebten und amerikanischen Schutz benötigten? Schiere Dummheit? Keine der Erklärungen und auch nicht alle zusammengenommen schienen uns ausreichend als Lösung des Rätsels.

Aber da saßen wir und berichteten einander stundenlang ohne Ende von kleinen und großen Erfahrungen, die alle in die gleiche Richtung wiesen. Zum Beispiel: Brzezinski hatte Israel besucht und war bei Matti Peled gewesen. Er hatte sich von Mattis logischer Gedankenführung sichtlich beeindruckt gezeigt. Als er aber Sicherheitsberater Jimmy Carters geworden war, bekam Matti nicht einmal mehr einen Gesprächstermin bei ihm. Genau dasselbe war mir zuvor mir Harold Saunders passiert, mit dem ich 1969 im Verwaltungstrakt des Weißen Hauses einen sehr langen und befriedigenden Meinungsaustausch über das Palästinaproblem hatte, der mich aber dann, als er in die dünnere Luft des State Department aufstieg, mied wie die Pest. Und das trotz der Tatsache, daß ich von 120 Knessetabgeordneten der einzige war, der sich für den Friedensplan stark machte, den Außenminister William Rogers Ende 1969 verkündet hatte.

Warum hatte sich Kissinger 1976 so angestrengt, um Sartawi aus den Vereinigten Staaten zu entfernen? Warum war das amerikanisch-sowjetische Kommuniqué vom 1. Oktober 1977 - dieser Riesenschritt vorwärts auf dem Weg zum Frieden - von den Vereinigten Staaten gleich wieder aufgekündigt worden? Warum war der 1978 ausgeheckte Plan, daß Lova Eliav als unser Vertreter nach Tunis eingeladen werden sollte, von den Tunesiern aufgegeben worden?

Als wir Dutzende solcher Beispiele geprüft und verglichen hatten, kamen wir nicht mehr um die Schlußfolgerung herum, daß die USA unsere Bemühungen aktiv und manchmal mit handfesten Mitteln hintertrieben, wie es auch die Sowjetunion aus ziemlich ähnlichen Gründen tat. Es war für uns eine düstere Erkenntnis, aber die praktische Lehre daraus war: Wir müssen für den unmittelbaren Dialog zwischen unseren Völkern arbeiten, wir können uns auf keinerlei Hilfe von außen verlassen - weder auf die der Supermächte noch auf die der arabischen Regime.

Ich teilte Issam etwas mit, was ich erst kürzlich erfahren hatte. Bei den

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