seit seinem sechzehnten Lebensjahr Araber getötet hätte; das sei die Sorte von Leuten, mit denen Sartawi sich träfe.

Das war natürlich eine zweifache Fälschung. Nicht Matti, sondern Lova Eliav hatte einmal so etwas geäußert, aber in einem ganz anderen Zusammenhang. In einer der gefühlvollen Ansprachen, für die er berühmt ist, hatte Lova gesagt, daß er schon mit sechzehn Araber getötet hätte, als er Mitglied der illegalen Haganah wurde, und daß er nicht wolle, daß dies seinen Söhnen und Enkeln passiere. Es war ein starkes Plädoyer für Frieden mit den Palästinensern.

Abu Scharars ätzende Attacke war bedeutsam, weil sie jenseits aller Zweifel bewies, daß die Sowjetunion darauf aus war, jede Möglichkeit direkter Kontakte zwischen der PLO und israelischen Kräften zu zerstören - außer mit den Kommunisten, die total moskauhörig sind. Abu Scharar folgte ein ganzer Chor von Extremisten, syrischen und libyschen Agenten und anderen. Sartawi war nicht der Mann, der das schweigend hinnahm. Gegen Schluß der Debatte bat er ums Wort und setzte zu einer Entgegnung auf seine Verleumder an. Er wurde niedergebrüllt und der Ratspräsident Khaled al-Fahoum, der in Damaskus lebte und von dem bekannt war, daß er der syrischen Fraktion in der PLO angehörte, entzog ihm das Wort.

Sartawis Reaktion war etwas in Damaskus noch nie Dagewesenes. Er trat nicht nur aus dem Palästinensischen Nationalkongreß zurück, sondern rief auch die ausländische Presse zusammen und erklärte ihr seinen Rücktritt im Effekt ein Angriff gegen die Politik der syrischen Diktatur und ihrer Agenten in der syrischen Hauptstadt. Es war ein Akt beispiellosen Mutes. Seine Erklärung wurde von den westlichen Nachrichtenagenturen so wiedergegeben:

"Als der Palästinensische Nationalrat auf seiner 13. Sitzung im Jahre 1977 einen Beschluß faßte, der einen Dialog mit den fortschrittlichen, demokratischen Kräften innerhalb und außerhalb Israels verlangte, habe ich die Verantwortung für die Durchführung dieses Beschlusses übernommen.

Beim Umgang mit den Kräften, auf die sich dieser Beschluß bezieht, habe ich sichergestellt, daß sie die Gruppen umfaßten, die die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes einschließlich des Rechts, seinen unabhängigen Staat zu errichten, sowie die PLO als einzig rechtmäßige Vertretung des palästinensischen Volkes anerkennen.

Auf dieser Basis fanden Begegnungen zunächst mit dem Israelischen Rat für israelisch-palästinensischen Frieden, der Scheli-Partei und der israelischen kommunistischen Partei Rakakh statt.

Auf palästinensischer Seite waren die Meinungen über diese Kontakte geteilt, und dies Thema stand in jedem palästinensischen Forum im Mittelpunkt der Debatte. Auch über die Definition der Kräfte, auf die der Beschluß des Palästinensischen Nationalrates zuträfe, waren die Meinungen geteilt.

Einige (Palästinenser-)Organistionen bestanden darauf, daß der Beschluß nur auf die israelische Kommunistische Partei anwendbar sei. Ich aber und viele

262