nensischen Nationalrats (März 1977), hätten im Zentrum der arabischen Welt und vor der israelischen Öffentlichkeit zugegeben, gerechtfertigt und verteidigt werden müssen.1 Eine solche spektakuläre Geste der Palästinenserführung war, so kühn sie auch scheinen mochte, unverzichtbar: ,Wir hätten unsere israelischen Gesprächspartner zum unmittelbaren Meinungsaustausch mit Herrn Yassir Arafat nach Beirut einladen müssen, noch besser hätten sie gebeten werden sollen, vor dem Palästinensischen Nationalrat zu sprechen, der im vergangenen April in Damaskus tagte, zwei Monate vor den israelischen Wahlen. Dann hätte die PLO konkret ihre Bereitschaft demonstrieren können, echten, für beide Seiten annehmbaren Frieden herzustellen, was den israelischen Pazifisten bei ihren Landsleuten ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit verliehen hätte."

Herr Sartawi wurde von seinen Vorgesetzten stillschweigend fallengelassen. Nicht nur ließ ihn der Palästinensische Nationalkongreß seinen Bericht über die Gespräche mit fortschrittlichen Israelis nicht vortragen, er faßte darüber hinaus auch einen Beschluß, der jeglichen Kontakt zu Juden verbot, die nicht ,in Theorie und Praxis" Antizionisten sind. Der Rücktritt aus dem Palästinensischen Nationalkongreß, den Herr Sartawi aus Protest einreichte, wurde nicht angenommen. Aber der Berater Arafats brach sofort die Gespräche mit seinen israelischen Dialogpartnern ab. ,Ich bin an militärische Disziplin gewöhnt", erklärte er, ,und habe nie ohne Direktive der Vertreter des palästinensischen Volkes gehandelt". Im großen und ganzen denkt er, daß seine Vorgesetzten einen Fehler machten, wenn sie sich entmutigen ließen. ,Die starre Haltung der Begin-Koalition und die Verständnislosigkeit der Arbeiterpartei hätten uns im Gegenteil veranlassen müssen, unsere Anstrengungen zu verdoppeln, anstatt in die Falle zu gehen, die die Feinde des Friedens für uns aufgestellt haben."

Herr Sartawi hat folglich diverse Initiativen ergriffen, die darauf abzielen, den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern ,auf soliderer und breiterer Grundlage" wieder aufzunehmen. Er hoffte, dafür zunächst die Rückendeckung der PLO zu erhalten und dann die der Arabischen Liga, am besten anläßlich eines bevorstehenden Gipfeltreffens.

Ob er das Gefühl habe, als Einzelkämpfer dazustehen? Nein, sagte er, im Gegenteil: Man brauche nur darauf hinzuweisen, daß mehr als anderthalb Millionen Palästinenser in den besetzten Gebieten die entscheidende Bedeutung der öffentlichen Meinung in Israel erkannt haben und sehr zu würdigen wissen, daß demokratisch gesinnte Juden ihnen im Angesicht der Repressalien der Besatzungstruppen moralische und materielle Unterstützung zuteil werden lassen.

Die PLO müsse die Meinungen und Hoffnungen aller Teile des palästinensischen Volkes berücksichtigen, insbesondere jener in den besetzten Gebieten, sonst werde sie ihre Repräsentativität und ihre Funktion aufs Spiel setzen, erklärte Herr Sartawi mit leidenschaftlichem Engagement."

Diese Herausforderung führte zu interessanten Reaktionen auf beiden Seiten.

Sartawis Feinde wollten, daß der Vorstand ihn rundheraus verurteilte. Aber

Arafat kam ihm zu Hilfe. "Was wollt ihr denn verurteilen? Welche Formulierung genau?" fragte er. Die Scharfmacher fanden keinen einzigen bestimmten

Satz, auf den sie den Finger legen konnten. "Ich habe an Sartawi etwas

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