Der Stand der Dinge

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Für den 22. April 1983 war geplant, daß Issam Sartawi und ich zusammen auf einer Veranstaltung der Universität Cambridge in England auftreten sollten. Organisiert wurde sie von einer kleinen Gruppe engagierter Juden, ganz ähnlich der, die damals die Londoner Versammlung veranstaltet hatte. Nach dem Mord riefen sie verzweifelt bei mir an und fragten, was sie tun sollten. Ich empfahl ihnen, die Veranstaltung durchzuführen und zu einer Gedenkveranstaltung zu machen.

Diesmal wartete am Flughafen eine Polizeieskorte auf mich, und in Cambridge nahm mich eine zweite in Empfang. Ich fühlte mich wie ein Schauspieler in einer der vielen britischen Krimiserien, die immer im israelischen Fernsehen laufen. Entweder nahmen diese Serien es sehr ernst, sehr genau mit der Darstellung der britischen Polizei, oder die britischen Polizisten formten ihren Stil nach den Serien.

Während die Polizisten diskret hinter den Kulissen aufpaßten, hielt ich meine Rede über Issam. Es war einer der bewegendsten Abende, die ich je erlebt hatte. Ich schloß meine Rede mit den Worten Hamlets über seinen Vater: "Er war ein Mann: Nehmet alles nur in allem; ich werde nimmer seinesgleichen sehen."

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Issam Sartawi wurde in Amman begraben. Die PLO hatte den treuen Abu Faisal nach Albufeira geschickt, um ihn zu holen. Die portugiesischen Behörden lehnten es ab, ihm für diesen Zweck ein kleines Charterflugzeug zur Verfügung zu stellen. Schließlich war es der König von Marokko, der eine Maschine schickte.

Überraschend folgten Tausende von Menschen dem Sarg durch die Straßen von Amman. Er wurde in der Nähe des Grabes von Said Hammami beigesetzt. Hammamis Witwe Khalida stand neben Waddad al-Sartawi, und auch die Witwen mehrerer anderer, von Abu Nidal und seinen Anhängern ermordeten palästinensischen Märtyrern waren da. Abu Jihad leitete den Empfang für die Trauernden. Zu Maxim Ghilan, der daran teilnahm, sagte er: "Die Kontakte zu den israelischen Friedenskräften gehen weiter."

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