Es gebe nur einen Punkt, an dem ein Durchbruch erreicht werden könne, sagte ich, und das sei die öffentliche Meinung in Israel. Nur durch einen Umschwung in der israelischen öffentlichen Meinung könne die Politik Israels und der Vereinigten Staaten von Amerika verändert werden. Und es gebe nur einen Weg, das zu erreichen: Direkte Kontakte zwischen israelischen Friedenskräften und der PLO, die zu dramatischen Initiativen führten mit dem Ziel, tiefwurzelnde Ängste, Klischees und Vorurteile auszuroden. Es war das gleiche, was ich Said Hammami bei unserem ersten Treffen vor beinahe neun Jahren gesagt hatte.

Die Delegierten, die meiner Rede ziemlich übertriebenen Beifall spendeten, machten daraus so etwas wie eine Demonstration. Sie wußten, daß ich auf gewisse Vorgänge bei dieser Konferenz anspielte.

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Die PLO war auf der Konferenz mit zwei Spitzenleuten vertreten: Farouk Kaddumi, Chef der politischen Abteilung, der als Delegationsleiter fungierte, und Yasser Abed Rabbo, Mitglied des PLO-Vorstandes, der die Demokratische Front von Nayif Hawatmeh repräsentierte. Für uns war das die schlechteste aller Möglichkeiten. Kaddumi war unser alter Feind, ein Mann, der Issam Sartawis Initiativen stets zu vereiteln suchte und der immer noch auf eine Versöhnung Arafats mit den Syrern hoffte. Rabbo vertrat eine eng an Syrien und die Sowjetunion gebundene Organisation.

Die Wahl der Delegierten war typisch für die PLO. Sie war ein Kompromiß zwischen unterschiedlichen Strömungen, auf der Apothekerwaage abgewogen. Im Stillen hatte die PLO der Teilnahme der israelischen Friedensdelegierten zugestimmt und speziell die anwesenden Personen einschließlich der Zionisten gebilligt. Gleichzeitig hatte sie als Delegierte der eigenen Organisation zwei Würdenträger geschickt, die Gegner eines Dialogs mit israelischen Zionisten waren. Indem sie Syrerfreunde schickte, beugte sie einem syrischen Angriff auf die Konferenz vor, bei der die Palästinenser mit Israelis zusammensaßen. Es war alles ziemlich verzwickt.

Das Ergebnis war verheerend. Da waren wir Israelis nun, angegiftet im eigenen Lande, weil wir an dieser Konferenz teilnahmen, geschnitten von den offiziellen Vertretern der PLO. Wenn Kaddumi und Rabbo in der Caféteria neben uns saßen oder in den endlosen Korridoren an uns vorbeigingen, blickten sie durch uns hindurch, als wären wir Luft, sagten nicht guten Morgen und schenkten uns nicht einmal ein erkennendes Nicken. Das Haus wimmelte von israelischen Journalisten, gründlich geimpft von der israelischen Botschaft, die die Konferenz genauestens beobachtete, und ihnen entging nichts.

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