brauchte. Hier bewahrheitet sich das hebräische Sprichwort: "Die Arbeit des Gerechten wird von anderen verrichtet."

Kein Wunder, daß Saddam Hussein behauptet, der ganze Golfkrieg wäre nur ein zionistisch-imperialistisches Komplott gewesen. Die "Weisen von Zion" haben ihre amerikanischen Agenten beauftragt, den Irak zu vernichten, um endlich freie Hand im arabischen Raum zu besitzen, ihren Staat zu erweitern und die Palästinenser zu liquidieren. Wenn dem so wäre, könnte man freilich zu der Schlußfolgerung gelangen, daß auch Saddam Hussein selbst ein Agent der zionistischen Weisen war.

Israel hat in diesem Krieg viel gewonnen. Es hat den Krieg gewonnen.

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Aber das entspricht nur einer oberflächlichen Bilanz. Man muß jedoch auch diesen kleinen Krieg in seiner historischen Perspektive betrachten. Um was ging es eigentlich?

Dieser gigantische Aufmarsch von beinahe zwei Millionen Soldaten, von denen mehr als eine halbe Million aus weiter Ferne herbeigeschafft werden mußten, diese Unmengen von Material, diese gewaltsame Zerstörung eines Landes, dieser Riesenaufwand an von vielen Nationen aufgebrachtem Geld was sollte das alles bezwecken? Das ist das eigentliche Rätsel dieses Krieges.

Es ist schon fast banal, in diesem Zusammenhang Karl von Clausewitz zu zitieren: "Der Krieg ist nichts anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." Das heißt: Ohne ein klares politisches Ziel vor Augen zu haben, ist die Kriegsführung sinnlos. Sehen wir uns die einzelnen Argumente einmal an.

Was war also das Ziel, das George Bush bei seinen Entscheidungen vor Augen hatte? Beinahe alles, was darüber während des Krieges gesagt worden ist, muß als offensichtliche Propaganda gewertet werden.

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