Fall bequemer. Wenn die Weltmächte ein lebenswichtiges Interesse daran besitzen, Frieden im Nahen Osten zu stiften, dann erscheinen alle Kämpfe innerhalb Israels selbst schnell belanglos. Es wird sowieso zu einem Frieden kommen.

Eine ähnliche Haltung, vielleicht sogar noch ausgeprägter, besteht auf der palästinensischen Seite. Angesichts der gewaltigen Übermacht Israels war es in der Tat verlockend, an äußere Gewalt zu glauben.

In den fünfziger Jahren, als der Name Palästinas beinahe aus dem Weltlexikon verschwand, berauschten sich die Palästinenser an der pan-arabischen Idee. Nirgends - auch in Ägypten selbst - wurde Gamal Abd-el-Nasser so vergöttert wie in den palästinensischen Dörfern und Flüchtlingslagern. Auch die pan-arabischen Parolen der Ba'ath-Partei fanden begeisterte palästinensische Anhänger. Wenn alle Araber ein einig Volk von Brüdern werden, so dachten sie, dann sind auch die Palästinenser nicht mehr länger ein kleines, ohnmächtiges Volk, sondern bilden einen Teil einer großen Nation. Alle Araber würden dann, so glaubte man, die Befreiung Palästinas als ihre gemeinsame heilige Sache betrachten. Aber Nasser starb als ein gebrochener Mann, und die Ba'ath-Partei spaltete sich in feindliche Lager. Ein arabischer Staat nach dem anderen verriet die Palästinenser und ihre Sache, nachdem er sie zuvor für seine eigenen Zwecke ausgebeutet hatte. 1976 zogen die Syrer, im geheimen Einvernehmen mit Israel, in den Libanon ein, um die im Bürgerkrieg siegreiche PLO zu zerschlagen. Ein Jahr später flog der ägyptische Präsident nach Jerusalem, um mit den Israelis Frieden zu schließen, ohne auch nur einen Millimeter palästinensischen Bodens zu befreien. König Hussein massakrierte die Palästinenser im "schwarzen September" 1970. Überall, vom Libanon bis hin nach Kuweit, werden Palästinenser von arabischen Geheimdiensten verfolgt, außer in Jordanien sind sie nirgendwo als Mitbürger akzeptiert worden.

Viele Jahre lang haben die Palästinenser sich auf Moskau verlassen. Wenn Amerika Israel durch dick und dünn unterstützt, dann muß dies existenziellen amerikanischen Interessen

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