denn ich habe in der Knesset über 1000 Reden zu dem Thema gehalten. Mindestens 100 davon, wenn nicht mehr, handelten von der absoluten Notwendigkeit, zu einem Palästinastaat und zu einem Frieden zwischen Israel und Palästina zu kommen. Ich habe unzählige Artikel darüber geschrieben und eine Unmenge Reden und Vorträge darüber gehalten. Plötzlich war es da. Obwohl ich das jahrelang als eine unabwendbare Notwendigkeit vorausgesagt hatte, war es doch in dem Augenblick, als es eintrat, eine Überraschung; denn wenn man soviel über irgend etwas redet, dann ist man doch selbst irgendwie überrascht, wenn es Wirklichkeit wird. Und obwohl ich nie daran gezweifelt hatte, wurde ich oft gefragt: Wie hast du so viele Jahre lang das Unmögliche predigen können? Ich hatte nie den allergeringsten Zweifel, daß es eintreten wird, weil es einfach keine andere Lösung gibt. Ich habe immer gesagt, es ist nicht die beste Lösung, es ist die einzige Lösung.

Wie war denn in den Tagen nach dem Handschlag von Washington die Stimmung in Israel? Du sagtest, daß die Palästinenser verständlicherweise sehr euphorisch waren, überall durften die Fahnen gezeigt werden. Die PLO galt über Jahrzehnte in Israel jedoch als Terrororganisation, und die meisten Israelis sahen in Arafat nichts weiter als den Chefterroristen. Wie reagierten sie auf die vollkommen neue Situation? Konnten sie diese doch sehr schnelle Veränderung überhaupt realisieren? Gerade auch Rabin hatte ja immer ausgeschlossen, die PLO anzuerkennen.

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