immer erzählen, aber nicht berichten, denn das würde bedeuten, daß du von mir geschickt wirst, und das trifft nicht zu." Das habe ich dann auch getan. Als diese Gespräche durch einen Verrat bekannt wurden, wurde Rabin sogar von Peres' Leuten, aber auch von der Rechten angegriffen; ich sei eigentlich sein Agent, und er habe mich geschickt, was natürlich nicht stimmte. Ich hatte ihn jedoch einige Male besucht, denn gelegentlich bekam ich mündlich oder per Telefon Botschaften von Arafat oder Hamami, die eindeutig an Rabin gerichtet waren. Eines Tages rief mich beispielsweise Hamami aus London an und teilte mir mit, daß Arafat in Moskau bei irgendeiner Diskussion der Vereinten Nationen, die für die Palästinenser wichtig war, vorgeschlagen hatte, dieses und jenes zu tun, wenn Israel das und das sagen würde. Ich bin sofort zu Rabin gefahren und habe gesagt, das ist die Botschaft. Rabin hat das natürlich sofort abgelehnt. Ich fragte ihn: "Warum lädst du Arafat nicht einfach ein, wie Sadat nach Jerusalem eingeladen wurde?" Er hat mir lange erklärt, warum nicht, und meinte: "Wenn jemand den ersten Schritt in Richtung Palästinenser tut, wird das unabwendbar zu einem Palästinastaat führen. Darum dürfen wir nicht den ersten Schritt tun; wir wollen keinen Palästinastaat." Ich erwiderte: "Wie willst du dann Frieden machen, mit wem?" Darauf Rabin: "Frieden müssen wir machen mit König Hussein, nur er kann den Frieden unterschreiben. Nachdem er unterzeichnet hat, ist mir ganz egal, was ihm passiert, ob er am nächsten Tag gestürzt wird oder was auch immer." Ich blieb hartnäckig: "Erlaube mir, diese Logik etwas zu untersuchen. Was heißt das? Du unterschreibst einen Friedensvertrag mit

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