Natürlich ist man diesem Problem in Oslo aus dem Weg gegangen. Das Oslo-Abkommen, die Prinzipienerklärung, hat sehr große Fehler. Arafat hat von der palästinensischen Seite aus gesehen recht, wenn er es als das bestmöglichste Abkommen in der schlechtmöglichsten Situation definiert. Auch für die israelische Seite ist es meiner Meinung nach ein schlechtes Abkommen; aber es war in dieser Form immerhin möglich, und wir in der israelischen Friedensbewegung haben es akzeptiert, weil wir dachten: Ganz egal, was die Fehler des Abkommens sind, die Dynamik des Friedens wird es überholen. Das ist bisher nicht eingetroffen, weil die Dynamik des Friedensprozesses von Rabin zertrümmert wurde, indem er betonte, "keine Daten sind heilig"; damit hat er den Schwung der Ereignisse unterbrochen. Aber auf längere Sicht gesehen, wird das Leben alle Abkommen überholen, und dieser Fötus wird heranwachsen zu einem Menschen.

Oslo: Hoffnung und Enttäuschung

Man sollte noch einmal kurz die Hauptpunkte des Abkommens nennen. Vorgesehen war zunächst die Wahl eines palästinensischen Selbstverwaltungsrates, nicht später als neun Monate nach der Unterzeichnung des Abkommens. Dann sollte sich Israel aus dem Gazastreifen und Jericho zurückziehen und bestimmte Rechte auf die Palästinenser übertragen, allerdings nur in den Bereichen Bildung und Kultur, Sozialwesen, Gesundheit, Besteue¬

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