rung und Fremdenverkehr; die wichtigen Bereiche Sicherheit und Außenpolitik wollte Israel weiter seihst bestimmen. Die Wahlen fanden aber nicht wie vorgesehen statt, und ein weiteres Defizit des Abkommens war die Ausklammerung wichtiger Detailfragen wie die Verlegung der israelischen Streitkräfte, die Frage der Flüchtlinge, der Siedlungen, der Grenzen, der Sicherheit und die Jerusalemfrage, das vielleicht größte Problem. Es wurde lediglich festgelegt, daß vor Ablauf des dritten Jahres über diese offenen Punkte verhandelt werden sollte. Vielleicht diskutieren wir jetzt zunächst, welche Fehler die israelische Regierung bei der Umsetzung des Abkommens gemacht hat.

Das Abkommen von Oslo hat gute und schlechte Seiten. Die gute Seite ist, daß es anhand einer Reihe von rasch aufeinanderfolgenden Daten eine klare Dynamik der Entwicklung vorgibt; eigentlich ist dabei eine sehr kurze Entwicklung auf das Undefinierte Endziel hin vorgesehen: Übergabe von Gaza und Jericho, Übergabe eines Großteils des Westjordanlandes, Einsetzung von Institutionen. Eines sollte dabei vom andern abhängen. Das ist jedoch durch Rabins Bemerkung sabotiert worden. Wenn ich so etwas zu meinem Bankier sagen würde, würde er mich auslachen, denn natürlich sind Daten heilig. In einem Abkommen sind Daten ausschlaggebend, und in diesem Fall ganz besonders. Es war ein klarer Vertragsbruch, und damit fingen alle anderen Probleme an.

Die Fehler des Vertrages sind offensichtlich. Der Hauptfehler ist, daß das Endziel nicht definiert wurde bewußt nicht, denn man ging davon aus, daß keine Ei¬

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