unmöglich macht, in Israel zu arbeiten. Und wer die Situation nicht kennt, sagt: "Warum sollen die Palästinenser in Israel arbeiten, warum bleiben sie nicht zu Hause?" Das Problem ist, daß es keine andere Arbeit gibt, weil sie in 27 Jahren israelischer Besatzung verhindert wurde. Vor der Intifada haben offiziell 120 000 Palästinenser in Israel gearbeitet, wahrscheinlich waren es eher 140 000 oder 150 000. Jeder Arbeiter hat eine zehnköpfige Familie, fünf bis sieben Kinder, Eltern und Großeltern zu versorgen. Das heißt, es handelt sich um eine Bevölkerung von beinahe einer Million Menschen, die direkt davon abhängig sind, und noch einige Hunderttausende, die indirekt davon abhängen - Gemüse- und Lebensmittelhändler, denen man einfach sagte, ihr arbeitet jetzt nicht mehr in Israel. Statt dessen hat die israelische Regierung Arbeitskräfte aus Rumänien, Thailand, den Philippinen und anderen Staaten importiert, die noch billiger sind als die palästinensischen Arbeiter aus den besetzten Gebieten, die von der israelischen Gewerkschaft nicht betreut werden und somit ohne jegliche sozialen Rechte sind.

Nicht nur das - was noch viel schlimmer ist: Während 27 Jahren israelischer Besatzung, als etwa 150 000 Palästinenser in Israel gearbeitet haben, hat man denjenigen, die offiziell dort in einem Arbeitsverhältnis standen, zwischen 20 und 30 Prozent des Lohns für Sozialabgaben abgezogen. Das war eine Art Betrug. Damit erreichte man, daß sie nicht wesentlich billiger als israelische Arbeiter waren. Weil den israelischen Arbeitern 25 Prozent oder mehr vom Gehalt für Sozialversicherung und ähnliches abgezogen werden, hat man das auch bei den Arabern getan. Sie haben jedoch überhaupt keine

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