Deshalb sage ich: Es ist schlimm, was passiert; alle werden jedoch durch die Logik der Gegebenheiten vorwärtsgetrieben, ob sie wollen oder nicht.

Arafats Weg zur Zwei-Staaten-Lösung

Wir sprachen vorhin über Rabins Motive für das Abkommen. Kommen wir nun zur palästinensischen

Seite. Wo lagen Anfang oder Mitte 1993 die Motive bei Arafat? Er war ja im Zusammenhang mit dem Golfkrieg und seiner Unterstützung für Saddam Hussein international total isoliert; eine Situation, in der Arafat wieder einmal totgesagt wurde. Viele Beobachter gaben ihm nach dem Golfkrieg keine Chance mehr, ähnlich wie 1970 in Jordanien oder 1982 nach Beirut. Arafat kam jedoch wieder auf die Beine.

Resultat des Golfkrieges war die Konferenz von Madrid 1991, an der die PLO offiziell nicht teilnahm; es gab lediglich eine gemeinsame palästinensisch-jordanische Delegation. Feisal Husseini und Hanan Ashrawi durften dieser zwar nicht als Jerusalem-Vertreter angehören; sie waren aber immerhin als Berater beziehungsweise Pressesprecherin in Madrid dabei - ein Novum. Wie siehst du vor diesem Hintergrund Arafats Motive, aber auch die innerpalästinensische Kritik an Oslo? Man muß sich vor Augen halten, daß palästinensische Persönlichkeiten wie Edward Said, lange Zeit Mitglied im Nationalrat, oder Mahmoud Darwish, berühmter Schriftsteller und Mitglied im Exekutivkomitee der PLO, das Abkommen

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