Gruppierung arbeitet. Ein Mensch wie Rabin, der immer bei offiziellen Organisationen war - Haganah und Palmach, das waren ja regierungstreue Einrichtungen -, versteht das einfach nicht, weil er nie so einer Organisation angehörte. Die meisten Leute, auch die Militärs, verstehen das überhaupt nicht. Arafat versteht es bei weitem besser, und darum glaube ich, daß er es richtig macht. Daß dabei schlimme Terroranschläge in Kauf genommen werden müssen, ist nun mal so eine traurige Tatsache, zu der unsere Regierung nicht imstande ist. Es ist sehr nüchtern, über solche Sachen zu reden, denn irgendwie gibt es eine Neigung, für menschliches Leid unempfindlich zu sein. Aber es sind Tatsachen, daß seit Oslo zweimal mehr Palästinenser umgekommen sind als Israelis, meist von Soldaten erschossen, und daß alle Opfer des palästinensischen Terrors ein Bruchteil von dem sind, was auf israelischen Straßen an Verkehrsunfallopfern zu verzeichnen ist. Man könnte denken, es handelt sich hier um Massen von Leuten, die umgekommen sind. Es klingt abgebrüht, so etwas zu sagen, und man sagt es ja auch nicht gerne. Politiker sagen es überhaupt nicht, die können es sich gar nicht leisten. Aber ich glaube, daß wir in Israel in einer Art auf Terror reagieren, die den Terrorismus im Grunde ungewollt unterstützt. Ich war in England, als der irische Terror in London gewütet hat, und habe gesehen, wie die Engländer überhaupt nicht darauf reagierten. Es war für sie, als ob es irgendeine Naturkatastrophe gegeben hätte, ein Haus eingestürzt oder ein großer Verkehrsunfall passiert sei. Das ist natürlich sehr entmutigend für die, die solche Anschläge ausführen. Sie machen diese Anschläge ja nur, um eine psychologische

81