wirklich sehr, sehr kompliziert ist und im letzten Jahr noch komplizierter gemacht wurde, ist das Problem mit Syrien recht einfach. Es geht nur um ein Wort: Ja oder Nein. Ist man bereit, die Golanhöhen zurückzugeben oder nicht; alles andere ist Nebensache. Die Golanhöhen das wird bei jeder Diskussion immer vergessen - waren nicht leer, als wir sie besetzt haben, genauso wie Palästina nicht leer war, als wir eingewandert sind. Auf den Golanhöhen lebten an die 400 000 Einwohner in über 50 Dörfern, größtenteils syrisch-arabische und Beduinendörfer, aber auch tscherkessische und tschetschenische Dörfer. Und die Menschen, die vertrieben wurden, leben noch. Es gibt Boden, der jemandem gehört; es ist also kein abstraktes Gebiet. Man denkt immer so abstrakt; das ist nicht gut.

Ein zweites Problem ist, daß die Siedler von der Arbeiterpartei in den Golan losgeschickt wurden und zum großen Teil auch Mitglieder der Arbeiterpartei sind. Es gibt dort kaum diese religiösen Fanatiker wie im Westjordanland. Darum ist es für eine Regierung der Arbeiterpartei viel schwerer, die Leute dort fortzujagen. Es war kein Zufall, daß Begin Frieden mit Ägypten gemacht hat und nicht Golda Meir, weil es viel schwerer war, die Leute, die von der Arbeiterpartei in den Sinai geschickt worden waren, wegzuholen. Für Begin war es psychologisch einfach leichter.

Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß Hafez alAssad einen Frieden mit Israel machen und die Beziehungen normalisieren wird, wenn er den ganzen Golan zurückbekommt. Aber er hat es nicht eilig. Es stört ihn nicht, daß es so ist. Denn Syrien als einziges arabisches Land, das weiterhin eine Konfrontation mit Israel hat,

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