tikel wurden schon im Oktober 1948 veröffentlicht, noch während des Krieges. Ich plädierte darin für eine Beendigung des Krieges und für einen wirklichen Frieden mit den Arabern und den Palästinensern im Rahmen einer nahöstlichen Gemeinschaft. Ich nehme an, daß ich schon etwas beeinflußt war durch die Ideen, die sich damals in Europa entwickelten. Uber vieles von dem, was Shimon Peres in den letzten Jahren so gerne vorschlug, schrieb ich schon 1948/49.

Dieser Artikel stieß bei dem Chefredakteur von Haaretz, Gustav Schocken aus Chemnitz, auf großes Interesse. Er schrieb mir noch ins Krankenhaus einen Brief: Nach dem Krieg solle ich zu ihm kommen und sehen, ob ich eine Arbeit finden könnte. Noch während meiner Genesung stellte er mich ein, um Leitartikel für Haaretz zu schreiben - ein Traum für einen jungen Menschen, der bislang eigentlich nie professionell Journalist war. Es war eine unglaubliche Gelegenheit, Leitartikel bei der angesehensten israelischen Zeitung zu schreiben. Er hatte mich ja eingestellt, nachdem er meine politischen Vorstellungen kannte. Ich veröffentlichte in seiner Zeitung diese Ideen; er hat mich aber nicht frei schreiben lassen, was ich dachte. Ich beschloß daher, diese herrliche Position aufzugeben, und im April 1949 kaufte ich eine ziemlich farblose Wochenzeitung,Haolam Hazeh (Diese Welt). Darüber wurden in Israel später jahrelang Witze gemacht. Ich habe sie nämlich hauptsächlich mit dem Geld gekauft, das ich von der Armee als Kriegsverwundeter bekam, um mir eine Existenz aufzubauen.

Ich erwarb die Zeitschrift genau zur selben Zeit, als mein neues Buch Die andere Seite der Münze erschien. Dieses Buch und die Zeitung haben uns innerhalb kür¬

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