zester Zeit zum Unpopulärsten gemacht, was es überhaupt je in Israel gegeben hat. Denn wir haben vom ersten Augenblick Ben-Gurion den Krieg erklärt. BenGurion war für mich - und ist es immer noch - der Mann, der die Weichen für Israel bis heute gestellt hat, auf jeden Fall bis Oslo. Er hat an einen Frieden mit den Arabern nie geglaubt, ihn vielleicht auch gar nicht als wünschenswert angesehen. Er betrieb heimlich die Ausdehnung Israels, die Grenzen von 1947 hatte er nur pro forma angenommen. Heute ist das dokumentarisch belegt. Er hat nie daran gedacht, diese Grenzen zu akzeptieren. Er nutzte vielmehr jede Gelegenheit, die Grenzen Israels auszudehnen. Ich sah das von Anfang an als Unglück und erklärte Ben-Gurion den Krieg; es war ein Krieg, den wir an allen Fronten geführt haben. Haolam Hazeh wurde eigentlich die einzige wirkliche Opposition im Lande, auf allen Gebieten. Ich sage alle Gebiete, denn man hat sich immer gewundert, daß ich in so vielen verschiedenen Bereichen auf Opposition ging, in Wirklichkeit aber war es nur ein Gebiet. Denn alles hing damit zusammen, was aus dem Staat Israel werden sollte. Wir fühlten uns als Staatsgründer, mehr als Ben-Gurion, denn wir haben den Staat erkämpft, wir haben - um es etwas pathetisch zu sagen - doch buchstäblich unser Blut dafür vergossen, und wir waren absolut nicht bereit zu akzeptieren, was uns Ben-Gurion da anbot.

Wir wollten unseren Staat selbst gestalten. Das war der große Vorteil meiner Generation gegenüber allen späteren Generationen, die bereits einen vorgefunden haben. Auch unsere Armee wollten wir selbst gestalten, und wir hatten eine sehr klare Vorstellung, was für eine Ar¬

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