ten die Idee, eine Tageszeitung daraus zu machen; leider ist das nicht geglückt.

Sofort nach dem Krieg sprach ich auch persönlich mit Levi Eshkol darüber. Er lehnte die Idee natürlich ab. Wir haben sie dann aber weitergeführt. Auf dem ersten Parteitag hißte ich die illegale palästinensische Fahne und sagte, unsere Fahne und die palästinensische müßten jetzt Zusammengehen. Ich hielt im Parlament mindestens 100 Reden für die Gründung eines Palästinastaates. Ich war der einzige Abgeordnete, der dies vorschlug. Die Kommunisten diskutierten die Idee erst ab 1969, als Breschnew sie aufgenommen hatte.

Mein Hauptfeind war damals natürlich Moshe Dayan. Ich habe unter anderem aufgedeckt, daß er archäologische Fundstücke gestohlen hatte. Das war Majestätsbeleidigung, und eines Tages habe ich mich bei einer Diskussion im Parlament mit ihm gezankt. Er sagte, die Palästinenser wollten gar keinen Palästinastaat, sondern zurück unter die Herrschaft von König Hussein. Ich entgegnete, daß das einfach nicht stimmt. In der nächsten Diskussion mit Eshkol erklärte ich dann, ich hätte seit der letzten Debatte alle wichtigen palästinensischen Führer im Lande besucht, und alle seien einstimmig für einen Palästinastaat. Auch Eshkol lehnte diese Einschätzung ab. Eshkol war ein komischer Kauz, jedoch ein sehr humaner Mensch. Nachdem er gesagt hatte, das sei eine Lüge, rief mich am nächsten Morgen sein Ratgeber für arabische Angelegenheiten an, ein Herr Moshe Sasson; er habe einen Auftrag vom Ministerpräsidenten und würde gerne mit mir sprechen. Dann trafen wir uns in einem Knesset-Restaurant. Er meinte, Eshkol habe ihn beauf¬

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