ben, daß diese Gelegenheiten nach einer gewissen Zeit ihre Auswirkung haben werden. Das Wichtigste ist schließlich, nicht unbedingt denselben Reisepaß zu haben, sondern miteinander zu leben. Es ist ein Problem auf der ganzen Welt und ebenso bei uns. Ich bin aber der Überzeugung, daß bei uns in dieser Hinsicht große Fortschritte gemacht wurden.

Die Idee einer multikulturellen Stadt und des Zusammenlebens wird als Ihre starke Seite angesehen. Es ist die Art Politik, für die Sie immer plädiert haben. Es gab aber auch eine andere Seite, die Sie immer in den Vordergrund gestellt haben. Sie haben nämlich immer betont, daß es notwendig sei, Jerusalem zur vereinten Hauptstadt des jüdischen Volkes zu machen. Es war ja zu Ihrer, nicht zu Olmerts Amtszeit, daß eine jüdische Mehrheit in der Stadt geschaffen wurde.

Im Jahre 1948, als die Stadt geteilt wurde, gab es auf jeder Seite 75 000 Einwohner. Von den 75 000 Arabern waren 90 Prozent Moslems und 10 Prozent Christen, aber alle waren Araber. Zudem gab es einige Armenier. Auf der anderen Seite gab es dieselbe Anzahl Juden, und der jüdische Stadtteil hat sich immer mehr entwickelt. Als es 1967 zur Vereinigung kam, betrug die Anzahl der Bewohner des arabischen Stadtteils immer noch 75 000. Im jüdischen Stadtteil lebten hingegen bereits 175 000 Menschen. Von diesem Zeitpunkt an, das heißt nachdem die Stadt vereint wurde, haben sich die Wachstumsraten einander angenähert. Dies gilt sowohl für die Prozentsätze als auch für die absoluten Zahlen. Dies war aber nicht der Fall, als die Stadt unter jordanischer Herrschaft stand.

Ich meinte eigentlich die Idee, eine jüdische Mehrheit in Ostjerusalem zu schaffen. Die Tatsache, daß es eine jüdische Mehrheit im jüdischen Stadtteil gab, ist klar. Meine Trage bezieht sich auf die Strategie...

27