linie zu Jordanien bloß einen Meter von der Straße entfernt verlief, bauten wir die Straße auf israelischem Boden, um die Kontinuität nicht zu unterbrechen. Danach hat man nicht mehr auf dieses Prinzip geachtet. Man baute die Industrieviertel sowie andere Bereiche aus. Aber der anfängliche Gedanke war der, eine urbane Kontinuität durch die Verbindung verschiedener Ortschaften herzustellen.

Aber um diese Kontinuität zu schaffen, war es doch nach Behauptung der Araber notwendig, Land zu beschlagnahmen, das heißt, die arabischen Einwohner ihres Landes und Bodens zu enteignen. Dies geschah mit der Begründung, daß es für die Sicherheit der Öffentlichkeit notwendig sei. So war es doch, oder?

Man hat hauptsächlich unbesiedelte Gebiete und zum größten Teil nur staatliche Grundstücke benutzt. Zuerst gehörten diese den Türken, danach den Briten und Jordaniern, dann aber uns. Die Tatsache, daß es immer wieder als arabisches Land bezeichnet wurde, ist nur zum Teil richtig.

Herr Kollek, ich mache mir wirklich viele Gedanken über diese Frage; vielleicht können Sie mir hierzu etwas erklären. Auf der einen Seite vertreten Sie Ihre Prinzipien hinsichtlich der Gleichberechtigung und einer multikulturellen Stadt. Sie denken schließlich nicht wie der Hardliner Ariel Sharon und wollen das Leben der arabischen Stadtbewohner erträglicher machen. Die Araber vermuten aber auf der anderen Seite, daß Sie diese Politik betreiben, um zuletzt dieselben Ziele, wie Sharon sie hat, zu erreichen. Mit dieser Methode hatten Sie mehr Erfolg als Ihr Nachfolger Olmert. Mit anderen Worten: Die Erleichterung des Lebens der arabischen Stadtbewohner ruft weniger Kritik hervor, und die Weltöffentlichkeit hat mehr gegen Olmert einzuwenden als gegen Sie. Somit konn-

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