Probleme. Wenn man mir die Möglichkeit gäbe, zu wählen zwischen einer Lösung durch ein himmlisches Wunder - einer Lösung, der alle zustimmen; aber was wird dann mit den heiligen Orten? - und der Möglichkeit, die Leute aus den Lagern herauszuholen, dann hielte ich letzteres für weit lohnender. Ich fürchte aber, wenn ich versuche, die Lösung dieser Frage aufzuschieben, bis ich eine Lösung für Jerusalem gefunden habe, werde ich sie noch lange nicht lösen.

Dennoch müssen wir eine Lösung für Jerusalem finden. Vielleicht ist der Ausdruck "Lösung" nicht richtig, und wir sollten über Jerusalem nicht in Kategorien einer Lösung nach denken. Was ist überhaupt eine Lösung, und warum brauchen wir eine ? Unter Umständen müssen wir woanders ansetzen. Da es bereits vierzig Lösungsmodelle für Jerusalem gibt, brauchen wir wohl nicht noch ein einundvierzigstes, um das Problem zu lösen.

Ich stimme dem zu, allerdings mit einer Einschränkung: Bevor ich das Problem ruhen lasse, ohne eine Lösung gefunden zu haben, möchte ich es so weit wie möglich einschränken; so wie es die Mathematiker machen. Also frage ich: Wo sind die Grenzen Jerusalems? Wenn man sagt, Jerusalem reicht vom Grab Josephs bei Nablus bis zur Höhle Machpela in Hebron, dann heißt das, daß man eigentlich gar nichts lösen will; übrigens auch nicht, wenn man behauptet, Jerusalem reiche von Ramallah bis Bethlehem.

Es gibt in Jerusalem Viertel, die vom demographischen Standpunkt aus gesehen jüdisch sind und deren Einwohner zu Israel gehören wollen. Es gibt natürlich aber auch Viertel, die demographisch gesehen arabisch sind und deren Bevölkerung zu Palästina gehören möchte, nehme ich an. Schließlich gibt es noch Viertel wie Refaim, die früher arabisch waren und jetzt jüdisch sind. Das gehört zu den Dingen, auf die

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