Bedingung dafür ist aber, daß alles, was außerhalb dieser vier Quadratkilometer liegt, genau aufgeteilt ist und als solches anerkannt wird. Aus dieser Realität heraus besteht dann vielleicht die Möglichkeit zur Kommunikation, die sich festigt oder auch nicht.

Das sind mindestens zwei voneinander getrennte Welten.

Das ist kein Kaleidoskop, sondern geteilt.

Vielleicht sind es auch mehr als zwei Welten, da es auch noch die Haredim gibt. Sie sind eine Welt für sich und bauen vielleicht etwas auf, in dem sie alleine den Ton angeben.

Nachdem ich die vier Quadratkilometer abgetrennt hätte, würde ich eine Umfrage unter den Jerusalemern machen, mehr oder weniger entlang der natürlichen städtischen Grenzen des Gebiets, dort, wo es Siedlungskontinuität gibt. Ich würde fragen, wer will in der einen Stadt leben, wer in der anderen. Von jedem würde ich eine Antwort auf diese Frage verlangen - von den Arabern und von den Israelis. Es kann sein, daß sich herausstellt, daß die Mehrheit der Israelis nicht mit den Arabern in der gleichen Stadt wohnen will. Vielleicht zeigt es sich, daß auch die Mehrheit der Araber nicht mit den Israelis in einer gemeinsamen Stadt leben möchte. Sollte das die Antwort sein, haben wir das Problem, die Grenzen zu ziehen. Das ist nicht einfach, aber nicht unmöglich. Denn in bezug auf den Kernpunkt haben wir schon Übereinstimmung gefunden, denn sowohl die Mehrheit der Araber als auch der Juden sagt: "Nein Danke! Wir wollen, daß es zwei verschiedene Stadtgebiete gibt."

Sollte das Ergebnis jedoch sein, daß wir zusammen in einer Stadt leben wollen, dann muß ein Modell entwickelt werden, bei dem jeder Einwohnner nach seinem freien Willen seinen Paß wählen kann. Es ist mir nämlich völlig gleichgültig, ob

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