Genau dasselbe. Überall lief es so ab. Als ob der Tag bevorstünde, an dem sich alles verändert. Deshalb glaubten sie, die momentane Situation quasi photographieren zu müssen, bevor es zu spät ist. Deshalb ging immer alles schnell, schnell bevor... Auf diese Weise hat sich die zionistische Idee verwirklicht. In der Geschichte Israels kam stets jemand und photographierte die Situation.

War das immer die richtige Taktik?

Dies ist ein Teil des zionistischen Erfolgs. Israel hätte es ohne das nicht gegeben. Gerade in Jerusalem gab es stets den Versuch, Fakten zu schaffen und die Herrschaft zu gewinnen. Allerdings kam es in der Geschichte Jerusalems immer darauf an, wer an der Macht war. Unter der osmanischen Regierung - da bin ich sicher - war es für die Christen bestimmt nicht leicht. Und unter den Engländern und der israelischen Regierung war es für die Moslems gewiß nicht einfach. Aber ich bin nicht sicher, ob es für die Juden leicht wäre, wenn es eine arabische Regierung in Jerusalem gäbe.

Versuchen wir also selbst, ob es möglich ist, die Grenzen zu überschreiten und vom Drama der Geschichte direkt in das Paradies zu gelangen. Wir werden das Paradies jedoch nicht erreichen, selbst wenn wir die Gewalt und die Willkür soweit wie möglich reduzieren. Es wird in Jerusalem immer ein Spiel um die Macht geben, da hilft alles nichts. Es gibt keinen Sozialismus zwischen den verschiedenen Religionen.

Das ist wohl richtig. Es erscheint unmöglich.

Es ist ein offenes Spiel. Und die Menschen müssen selber warten, bis der Messias kommen und ihnen ganz Jerusalem auf einen Schlag geben wird.

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