geben. Das ist schlicht ein Widerspruch. Was ist an einem Tisch jüdisch, wenn ich ihn morgen an einen Chinesen verkaufe?

Genauso könnte man auch fragen: Was ist ein islamisches Land?

Ja, das ist das gleiche. Ich werde es nicht ein jüdisches Land nennen. Es ein Land der Juden zu nennen, ist etwas anderes, denn das Volk der Juden lebt hier als Sohn des Hauses. Es ist nicht nur Gast.

Ich muß in diesem Zusammenhang auf die israelische Literatur zu sprechen kommen, von der es immer drei Typen gab; das ist bis heute so. Es gibt einen Tel Aviver, einen Jerusalemer und einen ländlichen Stil. Dabei ist der letztere nicht so benannt, weil der Schriftsteller außerhalb der großen Städte wohnt. Dieser Stil nennt sich nicht wegen der Adresse so, sondern weil seine Geschichten immer draußen spielen. S. Yizhar zählt beispielsweise zu dieser Richtung.

Auch Sami Michael?

Sami Michael ist vielleicht noch einmal eine eigene Kategorie. Zur ländlichen rechne ich S. Yizhar einfach wegen des Romancharakters, der zwischen dem eines ironischen Romans, dem eines aus der Provinz und dem aus der Diaspora steht. Yizhar stammt vom Land, alle seine Geschichten spielen auf dem Land, alles, was er schreibt, ereignet sich auf dem Land; fast nichts spielt sich in der Stadt ab außer kurzen Abschnitten. Das ist der Grund, warum ich sie immer als "Draußen"Literatur beschreibe: alles spielt draußen und nicht im Haus. So handeln auch alle Geschichten im Sommer, denn im Winter ist es unmöglich, die ganze Zeit draußen zu sein. Es geht um Obstplantagen, Felder, Berge.

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