tur betrifft, läßt sich noch mehr geschichtlich hervorheben. Eine Tatsache, die beispielsweise nicht zur Kenntnis genommen oder offenbar vergessen wird, ist folgende: Als die Araber 638 unter Kalif Omar Jerusalem eingenommen hatten und dieser sein berühmtes Edikt über das Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften erließ, ersuchte der Patriarch den Kalifen ausdrücklich darum, die Juden von dem Erlaß auszunehmen, da sich die Juden knapp 20 Jahre zuvor am Einmarsch der Perser beteiligt hatten, indem sie diese gegen die griechischen Mönchsorden und deren Tradition unterstützten. Doch der Kalif lehnte ab, da für die Juden dasselbe gelte wie für die anderen. Diese Aspekte werden aufgrund der gegenwärtigen politischen Feindseligkeiten häufig ignoriert. Aber in der Tat war das Schicksal der Juden in der arabisch-islamischen Gesellschaft stets mit dieser verknüpft. Nicht die Juden wurden aus Spanien vertrieben, sondern die Juden und die Araber oder vielmehr die Araber und die Juden. Dies hat auch mit der weiteren kulturellen Perspektive zu tun, mit der Vorstellung, daß der Osten der Osten des Westens, der Westen aber immer sich selbst genug sei. Diese Vorstellung gehört aber nicht zu unserer einheimischen Sichtweise. Diese Idee zielt auf Ausgrenzung, indem sie impliziert, daß der Westen fortschrittlich, der Osten aber rückwärtsgewandt ist. Dabei - und ich sage dies als Historiker, der vielleicht manchmal auf die gesamte 9000jährige Geschichte dieser Region blickt - wurden hier Ost und West zusammengeführt; hier war quasi die Durchgangspassage, die gerade auf dieser Inklusivität beruhte, von der wir vorhin gesprochen haben.

Als einen Armenier...

Als Palästinenser, armenischen Palästinenser.

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