an der Rückkehr in ihre Dörfer zu hindern - das lag im israelischen Interesse.

Vor diesem Hintergrund kann ich nicht verstehen, wie sich 1980 eine Gruppe im moslemischen Viertel niederläßt und versucht, das Konzept eines moslemischen Viertels auszulöschen. Man bezieht sich innerhalb dieser Gruppe sowie in Siedler- und rechtsextremen Kreisen auf dieses Gebiet als das historische jüdische Viertel. In der Literatur dagegen findet man zunehmend Hinweise, daß das als jüdisch bekannte Viertel eigentlich seine Anfänge in der osmanischen Epoche habe, während das historische jüdische Viertel dasjenige sei, das zur Zeit der Kreuzzüge existierte. Und dann kommt es zu diesen abscheulichen Inbesitznahmen von palästinensischen Häusern durch paramiltärische Gruppen. Bislang sind im moslemischen Viertel 53 Häuser besetzt worden. Eine Zeitlang bezahlte man während der Likud-Regierung sogar den Polizeischutz, der bei diesen Aktionen benötigt wurde. Nach der Machtübernahme durch die Arbeiterpartei wurde dies allerdings reduziert. Trotzdem gehen diesen Gruppen nicht die finanziellen Mittel aus. Sie stehen sogar mit antisemitischen christlichen Fundamentalistenorganisationen in Amerika und Europa in Verbindung.

Das war also die zweite Phase - die Inbesitznahme von Häusern im moslemischen Viertel. Sie analysieren, erstellen individuelle Profile, und wenn sie feststellen, daß jemand Probleme mit dem Finanzamt hat, mit Drogen, einem Streit mit einem Nachbarn, gehen sie auf den Betreffenden zu und bieten ihm an, ihm seine Wohnung abzukaufen. Stellt sich dann etwa heraus, daß es sich um eine Fünfzimmerwohnung handelt, die fünf Brüdern gehört, handeln sie dem einen sein Zimmer ab. Und wenn sie dann das Zimmer übernehmen, machen sie sich dort rücksichtslos breit und vergraulen alle. Der ehemalige US-Außenminister Baker hat einmal dagegen protestiert und wurde gleich als Befürworter der Apartheid dif¬

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