teter, emotionaler, denke ich, daß er im Vergleich zu dem politischen Problem leichter zu lösen ist.

Auch wenn sich beispielsweise die Äthiopier und Kopten noch lange Zeit bekämpfen werden ?

Ja, sie werden weiterstreiten - um Meter in der Grabeskirche und um Engel! Die Konfessionen werden nicht mehr um Staaten streiten, weil die Welt so viel unter religiösen Kriegen gelitten hat und so viele Menschen in Religionskriegen gestorben sind, daß sie davon müde ist. In dem Moment, wo die Welt davon müde ist, beginnt sie, nach nichtstaatlichen, gewaltfreien Lösungen zu suchen - ohne Waffen und militärische Fransen. Darum denke ich, daß die Emotionen einer religiösen Öffentlichkeit auf Jerusalem und auf eine politische Lösung ausstrahlen werden.

Sie haben bereits von den 170 000 Palästinensern in Jerusalem gesprochen. Seit 1967 ist Jerusalem zudem aber auch territorial um das Dreifache gewachsen. Es gibt viele arabische Dörfer.; zum Beispiel Beit Hanina, die nach der Besetzung Ostjerusalems dazukamen. Somit entstand ein immer größeres Jerusalem, eine Metropole mit über einer halben Million Menschen, die eine Hälfte Araber, die andere Hälfte Juden. Wenn Besucher aus dem Ausland kommen, mache ich mit ihnen im Auto immer eine Rundfahrt, und so kann ich die Entwicklung gut verfolgen. Der Großraum zwischen Bethlehem und Ramallah wird bald ganz zugebaut sein. Wir sind also gezwungen, diese Metropole zu begrenzen. Wie und wo legen wir hierbei aber Jerusalems Grenzen fest ?

Ich gebe Ihnen die Definition, die von der Regierung unter Yitzhak Rabin festgelegt wurde. Wir haben viel darüber diskutiert. Die Festlegung, die angenommen wurde, ist nicht

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