Die Dummheit der Rechten war aber auch, daß sie ihre Unsicherheit zeigten; jede kleine Angelegenheit verunsichert sie. Das klassische Beispiel ist das Orient-Haus. Sie behaupten, wir würden die Staatsgewalt verlieren, wenn jemand Faisal Husseini dort besucht - einfach lächerlich ist das. Die Staatsgewalt steht auf solch starken Füßen, daß sie sich vor dem Orient-Haus wohl kaum fürchten muß. Und dann die ganzen Alarmrufe in Verbindung mit den Treffen, die dort stattfinden. Das ist alles ein Ausdruck von fehlender Würde und Unsicherheit.

Ich wollte übrigens sehr, daß die Palästinenser wählen. Das ist Bestandteil meiner gesamten Lebenseinstellung. Wahlen sind ein durch den Menschen erworbenes Recht - ein Ausdruck seiner Souveränität. Bei diesen Wahlen dachte ich aus Sicht des palästinensischen Volkes, daß im Mittelpunkt die Herstellung seiner Solidarität stehe. Die Wahlen zeigten denn auch diese nationale Solidarität und Reife.

Seit Jahren glaube ich daran, daß wir irgendwann Frieden haben werden - auch in Jerusalem. Wir werden diesen aber nur an der Seite des palästinensischen Volkes als souveränem Volk haben. Ich zeige das gerne an einem Vergleich: Wenn ein Häftling mit einem Gefängniswärter geht, sind beide durch die Handschellen verbunden. Nicht nur, daß der Häftling ein Gefangener ist, auch der Gefängniswärter ist nicht frei. Um sie voneinander zu trennen, muß man diese Situation stoppen und die Verbindung lösen, damit beide in Freiheit leben können.

Was wird am Ende die Lösung sein? Ich denke, daß man zusammensitzen, beraten und die andere Seite verstehen muß: religiös, kulturell, politisch. Wie die künftige Stadtverwaltung Jerusalems aussehen wird, weiß ich noch nicht. Ich weiß nur genau, daß man 170 000 Menschen ganz einfach nicht ignorieren kann; schließlich leben wir in einer Stadt. Wie das alles gelöst werden wird? Ich will nicht spekulieren, da es viele

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