Resolution 242 anerkannt. Das heißt, es gab eine bestimmte Kontinuität. Ich glaube, das hat mich damals beeindruckt; sie sind ihrer Idee treu geblieben. Dennoch bin ich 1973 der Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas beigetreten.

Warum der Demokratischen Front von Nayif Hawatmeh ?

Die Kommunisten waren überhaupt nicht aktiv. Sie versuchten, uns intellektuell zu schulen, aber sie nahmen keinen Einfluß auf der Straße. Wir waren sehr isoliert und konnten uns politisch auf der Straße nicht ausdrücken. Unsere Partei hatte damals Angst vor israelischen Gegenreaktionen. Und die berühmte kommunistische Forderung, die Parteistrukturen zu schützen, wurde so ernst genommen, daß man sich kaum bewegen durfte. Ich war damals etwa 16 Jahre alt und wollte viel mehr als das - nämlich Aktivitäten. 1969 war eine neue marxistisch-leninistische Organisation gegründet worden mit faszinierenden Ideen, theoretisch zumindest. Auf dem Programm standen unter anderem die Gründung von Kommunen sowie die freiwillige Arbeit zusammen mit Bauern im Libanon, um die Gesellschaft zu revolutionieren. Viele Intellektuelle fühlten sich davon angezogen, und ich war einer der ersten, der im Westjordanland diese Partei mitbegründet hat.

Wann kamen Sie nach Deutschland, um zu studieren?

1984 - da war ich ungefähr 30 Jahre alt. Bis dahin lebte ich in Jerusalem. Ich studierte sieben Jahre in Deutschland. Zuvor habe ich in Bir Zeit studiert. Nach Beendigung meines Archäologie- und Mittelost-Studiums erhielt ich eine Stelle an der El-Aqsa-Moschee als Leiter des Islamischen Museums der Altstadt, direkt hinter der Westmauer gelegen. Dort arbeitete ich fünf Jahre lang.

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