wörtlich für Gesamtjerusalem. Es tauchen natürlich Fragen auf bezüglich der Souveränität, der Jurisdiktion und so weiter. Ich glaube jedoch, wenn dieses Kommunalmodell durchgesetzt wird, wird Jerusalem von vielen politischen Symbolen entlastet. Wir müssen den Problemen in Jerusalem begegnen, und dafür brauchen wir die Unterstützung des politischen Establishments auf beiden Seiten. Man kann hierfür die Jurisdiktion oder die Souveränität vom Territorium trennen und nur auf die Bevölkerung anwenden, so daß die Israelis ihre Souveränität und wir die unsrige hätten. Die Territorialfrage wäre dann ein kommunales Problem und würde entsprechend verwaltet. Diese abstrakte Trennung zwischen Land und Menschen ist eigentlich sogar eine zionistische Idee, nämlich die Vorstellung von der Autonomie über die Menschen, nicht aber über das Land.

Was Sie Vorschlägen, ist also Jerusalem als Hauptstadt von zwei Staaten?

Ganz genau. Jerusalem könnte Hauptstadt von beiden Völkern sein. Nur die Israelis sagen noch, daß das vereinte Jerusalem ihre Hauptstadt bleiben soll. Die Palästinenser hingegen meinen mit Jerusalem lediglich den Ostteil der Stadt.

Zusammenfassend würde ich sagen: Man sollte das Territorium seinen Bewohnern überlassen. Ansonsten sehe ich viele Probleme auf uns zukommen. Dennoch brauchen wir für Jerusalem keine logische Lösung. Man muß vielmehr mit ein bißchen Verrücktheit über Jerusalem nachdenken. Das ist natürlich nicht einfach bei dieser Mischung aus Religion, Politik, Nationalismus, Kultur, Identität, Vergangenheit und Zukunft - alles mischt sich in Jerusalem. Es ist wirklich eine besondere Stadt. Arafat sollte jedoch seine Hauptstadt haben, und Peres soll Israel von der Knesset aus weiterregieren. Ich betone aber noch einmal: Wir dürfen nicht das Faktum

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