len waren. Eine dieser Familien war die der Husseinis. Daher glaube ich, daß sie aus jener Zeit eine gewisse Macht besitzen, eine besondere Stellung, die bis zur Mandatszeit anhielt, als sich die Situation zu ändern begann und wir in der Folge zum ersten Mal für längere Zeit zur Opposition gehörten.

Sie meinen damit Haj Amin al-Husseini, der in den zwanziger und dreißiger Jahren eine sehr bedeutende Rolle spielte ?

Ja. Er mußte die Opposition gegen das Mandat vertreten und mit anderen koalieren.

Zunächst war er ja von den Briten ernannt worden.

Ja. Er war einer der drei gewählten Kandidaten für das Amt des Großmufti. Entsprechend der osmanischen Gesetze mußte der jeweilige britische Statthalter einen dieser drei ernennen, und so entschied sich die britische Mandatsmacht für Haj Amin al-Husseini.

Es gab also drei Kandidaten für das Amt des Großmufti. Von wem wurden die gewählt?

Von den übrigen religiösen Persönlichkeiten.

Und der Statthalter entschied, wer von den dreien es wurde. Britischer Statthalter war damals der Hochkommissar Sir Herbert Samuel, ein Jude. Soweit ich weiß, wählte er Haj Amin, weil dieser ein extremer Nationalist war, und Samuel dachte womöglich, durch die Ernennung würde Haj Amin gemäßigter werden. Glauben Sie das auch?

Nein. Vielleicht war er der politischste der drei Kandidaten.

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