Araber stellen keine Anträge, weil sie wissen, daß sie keine Genehmigung erhalten.

Erzählen Sie mir nicht so einen Quatsch. Ich habe extra arabisch sprechende Mitarbeiter ernannt, die sich um die Bedürfnisse der arabischen Bevölkerung kümmern und den bürokratischen Prozeß erleichtern sollen. Und wenn das in einem Fall nicht klappt, sollen sie zu mir in mein Büro kommen, dann kümmere ich mich persönlich um die Sache. Aber sie tun es nicht. Ich habe festgestellt, daß das Verhältnis zwischen gestelltem und genehmigtem Bauantrag bei Juden und Arabern beinahe identisch ist. Die absoluten Zahlen unterscheiden sich: Die Juden stellen etwa zehnmal mehr Anträge als die Araber.

Die Palästinenser fordern einen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Steht das im Gegensatz zu Ihren Vorstellungen?

Ich verspreche Ihnen, wenn der Likud an die Macht kommt, dann wird darüber überhaupt nicht diskutiert. Wir werden Faisal Husseini wieder auf den ihm zustehenden Platz verweisen. Zu der gegenwärtigen Regierung aber habe ich immer wieder gesagt, daß sie - wenn sie tatsächlich das Thema Jerusalem zur Debatte stellen will - die Frage sofort diskutieren soll, um die widersprüchlichen Erwartungen ein für allemal zu klären.

Das Oslo-Abkommen aber legt fest, daß Jerusalem zuletzt auf der Tagesordnung steht.

Das Oslo-Abkommen ist keine Bibel. Ich habe Experten in aller Welt gefragt, ob das Abkommen unveränderlich ist. Da fand ich heraus, daß einige Aspekte - wie Jerusalem - durchaus geändert werden können, weil die andere Seite auch gegen das Abkommen verstößt.

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