nen Sonderstatus erhalten und unter internationale Aufsicht gestellt werden. Den Juden wurden 55 Prozent des Landes einschließlich des dünn besiedelten Negev zugeteilt.

28. Die zionistische Bewegung akzeptierte den Teilungsplan; für sie war es das Wichtigste, eine feste Basis für die jüdische Souveränität zu schaffen. In geschlossenen Sitzungen hat David Ben-Gurion nie seine Absicht verhehlt, bei der nächsten Gelegenheitdas den Juden gegebene Land zu erweitern. Deshalb definiert Israels Unabhängigkeitserklärung nicht Israels Grenzen, die bis heute nicht festgelegt sind.

29. Die arabische Welt akzeptierte den Teilungsplan nicht und betrachtete ihn als einen unzulässigen Versuch der Vereinten Nationen (die damals ein Klub westlicher und kommunistischer Staaten waren), ein Land zu teilen, das ihnen nicht gehörte. Da man den größten Teil des Landes der jüdischen Minderheit übergab, die nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachte, war er in ihren Augen noch weniger annehmbar.

30. Der Krieg, der infolge des Teilungsplans von den Arabern begonnen wurde, war zwangsläufig ein "ethnischer" Krieg - ein Krieg, in dem jede Seite versucht, so viel Land wie möglich zu erobern und die Bevölkerung der Gegenseite zu vertreiben. Eine solche Kampagne, die später "ethnische Säuberung" genannt wurde, ist immer mit Vertreibung und Gräueltaten verbunden.

31. Der Krieg von 1948 war ein unmittelbarer Ausdruck des zionistisch-arabischen Konflikts, in dem jede Seite versuchte, ihre Ziele zu erreichen. Die Juden wollten einen homogenen Nationalstaat errichten, der so groß wie möglich sein sollte. Die Araber wollten die zionistisch-jüdische Gemeinschaft vernichten, die sich in Palästina festgesetzt hatte.

32. Beide Seiten praktizierten ethnische Säuberungen als integralen Bestandteil ihres Kampfes. Nur wenige Araber blieben in den von Juden eroberten und kein Jude in den von Arabern eroberten Gebieten. Da die Juden jedoch weit größere Gebiete erobert hatten als die Araber, war das Ergebnis keineswegs ausgeglichen. Die Idee eines Bevölkerungsaustauschs und "Transfers" - was in Wirklichkeit die Vertreibung der arabischen Be¬

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