Barak deutete in Camp David an, dass er einige kosmetische Korrekturen in Betracht ziehen würde - womit er tatsächlich einige israelische Tabus gebrochen hätte aber in Wirklichkeit lehnte er die palästinensische, die arabische und die muslimisehe Herrschaft über den Haram esh-Sharif und die größeren arabischen Stadtteile ab. Genau deshalb war der Gipfel ein Fehlschlag, die Eskalation begann und führte zur Al-Aqsa-Intifada.

3. "Arafat ließ den Camp-David-Gipfel platzen."

Am Vorabend seines Abflugs zum Gipfel verkündete Barak fünf Mindestforderungen, von denen er unter keinen Umständen abrücken wolle. Dazu gehörte: die volle Souveränität Israels über ganz Jerusalem; die Ablehnung einer Rückkehr zu den Grenzen von 1967; 80 Prozent der Siedler sollten in den palästinensisehen Gebieten bleiben können; keinem einzigen Flüchtling sollte die Rückkehr nach Israel erlaubt werden. Später hat er an einigen dieser Punkte kleine Abstriche vorgenommen, aber nicht genug, um in die Nähe einer Übereinkunft zu kommen.

4. "Wir haben immer nur gegeben und gegeben - Arafat dagegen hat nichts gegeben."

Als die Palästinenser sich mit einem Friedensabkommen einverstanden erklärten, das auf der Grenze von vor 1967 basiert der Grünen Linie - hatten sie schon im Voraus 78 Prozent des Landes zwischen dem Meer und dem Jordan aufgegeben. Sie waren bereit, ihren Staat in den restlichen 22 Prozent zu errichten. Unsere Regierung wünschte einen "Kompromiss" über dieses Gebiet nach dem Motto: "Was mein ist, ist mein, und was euer ist, darüber wollen wir reden."

Hierzu der sachliche Hintergrund: Am 29. November 1947 sprach der UN-Teilungsbeschluss dem jüdischen Staat 55 Prozent und dem arabischen Staat 45 Prozent von Palästina zu. In dem sich anschließenden Krieg - den die Araber begannen eroberten wir die Hälfte des Landes, das den Arabern zugespro¬

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