chen war. So kam es zur Grünen Linie und 78 Prozent des Landes blieben in israelischer Hand.

Das Problem kann allein in Prozentpunkten nicht hinreichend ausgedrückt werden. Barak scheint nur um zehn Prozent der besetzten Gebiete zu verhandeln. In Wirklichkeit sind es nahezu 30 Prozent, wenn man die Gebiete berücksichtigt, die er im Bereich Jerusalems annektieren und die er im Jordantal unter seine "Sicherheitskontrolle" zu bringen wünscht. Aber was noch schlimmer ist: Auf der den Palästinensern vorgelegten Karte zerschneiden die geforderten Gebiete das Land von Osten nach Westen und vom Norden nach Süden, sodass der palästinensisehe Staat aus einer Gruppe von Inseln besteht, die jede von israelischen Siedlern und Soldaten umgeben ist.

5. "Wie kann man mit den Palästinensern Frieden schließen, wenn sie jedes Abkommen brechen?"

Die palästinensischen Verletzungen sind im Vergleich zu den unseren nur geringfügig. Vor dem Ende der fünfjährigen Interimsperiode (Mai 1999) hätte die israelische Armee sich aus dem gesamten Westjordanland und dem Gazastreifen zurückziehen sollen, mit Ausnahme "spezifischer militärischer Bereiche", der Siedlungen und Jerusalems. Barak weigerte sich selbst zu diesem späten Termin, dies zu tun. Außerdem sollten vier so genannte sichere Passagen zwischen dem Westjordanland und dem Gazastreifen schon seit langem in Betrieb sein. In Wirklichkeit wurde nur eine geöffnet, und diese eine kann von den Palästinensern nur nach vielen Schikanen benutzt werden.

6. "Barak ist der Erbe Rabins."

Weit gefehlt. Innerhalb weniger Monate gelang es ihm, nicht nur das, was Rabin erreicht hatte, zu zerstören, sondern auch Begins Werk. Er hat das Oslo-Abkommen begraben - das er von Anfang an ablehnte - und die Beziehungen, die mit großer Mühe zwischen Israel und einer Anzahl arabischer Staaten aufgebaut worden waren, zerstört. Er hat selbst unter den Arabern Israels

71