Die Selbstmordattentäter stehen Schlange

23. März 2002

Wenn ein ganzes Volk vor Wut kocht, wird es zu einem gefährlichen Feind, weil die Wut keinen Befehlen gehorcht. Und wenn Wut in den Herzen von Millionen Menschen brennt, kann sie nicht mit einem Knopfdruck gelöscht werden.

Wenn diese Wut überkocht, schafft sie Selbstmordattentäter. Gegen menschliche, von der Macht des Zorns getriebene Bornben, gibt es keine adäquate Gegenwehr. Ein Mensch, der sein Leben aufgegeben hat, der keinen Fluchtweg mehr braucht, tut alles, was sein beunruhigter Geist ihm diktiert. Einige der Selbstmordattentäter sind getötet worden, bevor sie ihr Ziel erreicht haben. Aber wenn es von ihnen Hunderte oder gar Tausende gibt, kann kein militärisches Mittel die Sicherheit wiederherstellen.

Während des letzten Monats haben die Aktionen von General Mofaz diese Wut einen bislang einmaligen Höhepunkt erreichen lassen und sie in den Herzen aller Palästinenser geschürt, ganz gleich, ob es sich um einen Universitätsprofessor oder einen Straßenjungen, eine Hausfrau, eine Studentin, einen Linken oder einen Fundamentalisten handelt.

Wenn Panzer im Zentrum einer Stadt Amok fahren, Autos zermalmen und Mauern zerstören, Straßen aufreißen, wahllos in alle Richtungen schießen, unter der Bevölkerung Panik verUrsachen - so löst das ohnmächtige Wut aus. Wenn Soldaten plötzlich die Mauer des Wohnzimmers einer Familie aufbrechen und Kinder und Erwachsene in einen Schockzustand versetzen, Wertgegenstände einstecken, die Früchte schwerer Lebensarbeit zerstören und dann die nächste Wand zum Nachbarn durchstoßen, um dort dasselbe zu tun - so löst das ohnmächtige Wut

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