teskrankheit ... Auf keinen Fall darf der Holocaust für politisehe Zwecke missbraucht werden - weder von Israelis noch von denen, die Israel kritisieren. Dieser industrialisierte Völkermord eines modernen Staates ist einmalig, er ist mit nichts zu vergleichen. Wenn israelische rechtsradikale Demagogen behaupten, Arafat sei ein zweiter Hitler, so ist das genauso zu verdammen wie die Behauptung, Israel wende nazistische Methoden an. Es gibt kein Auschwitz im Nahen Osten, weder ein israelisches noch ein arabisches. Auch kein Dachau." (Der Spiegel, 3.6.2002)

Ich hätte nicht auf die bizarren Behauptungen von Frau Peri reagiert, wenn sie nicht ein Teil der Hetzkampagne gegen Gush Shalom wären, einer Kampagne, die gestartet wurde, nachdem wir mit einer Aktion zur Verhütung von Kriegsverbrechen und Verstößen gegen das israelische und internationale Recht begonnen hatten. Es tut mir leid, dass Haaretz einen Leitartikel über dieses Thema veröffentlicht hat ("Blinder Purismus", 6.8. 2002), der uns angreift, ohne auch nur mit einem einzigen Wort die Taten selbst zu verdammen.

Das Ziel unserer Aktion ist vor allem, solche Taten zu verhüten. Sie beabsichtigt, das moralische Ansehen Israels und der israelischen Armee zu wahren sowie Soldaten und Offiziere vor den Folgen ihrer Taten in der Gegenwart und Zukunft zu warnen. Zum Beispiel: Wenn die Eltern der Kinder, die bei der Bornbardierung in Gaza getötet wurden, morgen eine Klage gegen den Chef der Luftwaffe am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag einreichen, kann eine Situation entstehen, die es diesem Offizier unmöglich macht, jemals ins Ausland zu reisen, weil er dort verhaftet und nach Den Haag ausgeliefert werden kann.

Wer diese Aktion von Gush Shalom gegen die Verletzung des israelischen und internationalen Gesetzes als "Denunziation" ansieht, der lebt noch im Ghetto. Vielleicht ist es leichter, die Juden aus dem Ghetto als das Ghetto aus den Köpfen gewisser Juden, wie auch dieser Dame, herauszuholen.

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