Deutschland

Deutschland ist gegen den Krieg. Gegen jeden Krieg. In keinem anderen Land war der Protest gegen den Krieg so authentisch, sprach allen aus dem Herzen. Und wer ist wütend darüber? Israel, das Land der Holocaustüberlebenden. Wie können sie es nur wagen, die verdammten Deutschen, gegen diesen Krieg zu sein? Traurige Ironie der Geschichte: Alle deutschen Fernsehsender zeigen Menschen, Durchschnittsbürger wie Intellektueile, die für den Frieden beten - alle israelischen Sender zeigen Generäle im Ruhestand, die offensichtlich mit großem Behagen darüber diskutieren, wie man riesige Bomben und andere Werkzeuge des Todes anwendet.

Machtrausch

Dies ist der erste Krieg im 21. Jahrhundert, und er verheißt nichts Gutes. Dieses Jahrhundert hat von seinem Vorgänger eine Welt übernommen, in der es nur eine einzige Supermacht gibt. Die Vereinigten Staaten haben keine Konkurrenten, es gibt keine anderen Militärmächte, die sich mit ihnen messen könnten. Sie können buchstäblich tun, was sie wollen, und genau das tun sie jetzt offen und brutal.

Als die US-Regierung ihren billigen und leichten Sieg in Afghanistan errang, bei dem sie intelligente Waffen und Koffer voller Geld einsetzte, war klar, dass sie sich selbst nicht mehr bremsen konnte. Eine so große Maschinerie wie diese will weiterkämpfen und sucht nach einem Feind. Jetzt ist es der Irak. Wer wird der nächste sein? Der Iran? Nordkorea?

Dasselbe geschah auch dem Römischen Reich. Es geschah Napoleon und Hitler. Machtrausch kennt keine Grenzen. Und keiner war je in der Situation der Vereinigten Staaten von heute: allein auf der Welt, ohne Feinde, die ihm Paroli bieten könnten.

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