palästinensischen Volkes in seinen Händen hielt. Sein Gesicht ist auf der ganzen Welt bekannt; gleichzeitig gilt Arafat aber als einer der am meisten verleumdeten Staatsmänner der Welt. Er ist die am meisten gehasste Person in Israel. Die vom rechten Flügel wetteifern mit denen vom linken, wie sie diesen Hass am besten ausdrücken können. Es gibt kaum einen Artikel eines israelischen Linken, der nicht ein paar Worte des Abscheus über ihn enthält. Arafat ist aber auch der am meisten bewunderte und geliebte Führer seines eigenen Volkes und anscheinend auch der von den Massen der arabischen und muslimischen Welt am innigsten verehrte politische Führer. Gar nicht übel für einen Mensehen, der 74 Jahre alt wird.

Der Titel, der seinem Namen meistens hinzugefügt wird, ist "das Symbol". Selbst die palästinensischen Oppositionsgruppen nennen ihn "das Symbol des palästinensischen Volkes". Das stimmt, ist aber auch irreführend. Irreführend deshalb, weil eine "symbolische" Person gewöhnlich jemand ist, für den Denkmäler errichtet werden oder dessen Fotos die Mauern zieren. Der Staatspräsident von Israel ist ein Symbol, wie auch die Präsidenten von Deutschland und Italien, während Arafat ein sehr aktiver Führer ist, der die palästinensische Szene beherrscht.

Trotzdem passt der Titel auch zu ihm. Arafats Lebenslauf vom Anführer einer kleinen Gruppe von Flüchtlingen bis zum gegenwärtigen Stand, in der die ganze Welt die Idee eines palästinensischen Staates unterstützt, symbolisiert den palästinensisehen Uberlebenskampf. Niemand symbolisiert die Lage des palästinensischen Volkes, sein Leiden, seine Entschlossenheit und seinen Mut besser als der Mann in der belagerten Mukataa, einem Gefängnis in einem Gefängnis (Ramallah) innerhalb eines Gefängnisses (alle palästinensischen Gebiete).

Viel ist schon über sein frühes Leben geschrieben worden, über seinen Vater, einen Kaufmann aus Gaza, der nach Ägypten übergesiedelt war; über seine Mutter, die starb, als er noch ein kleines Kind war; über seine Kindheit in der Familie seiner Mutter in Jerusalem.

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