In den Feldern der Philister beschreibt die Gefühle der israelisehen Kämpfer in diesem Krieg, es zeigt, was sie wussten, was sie dachten, wie sie reagierten.

Dieses Buch lässt sich kaum definieren, denn es ist unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen entstanden. Es ist kein gewöhnliches Buch. Es ist aber auch kein Tagebuch. Es ist etwas anderes.

Als ich mich zu Beginn des Krieges zur Armee meldete, fragte mich ein Bekannter, der stellvertretende Chefredakteur einer Zeitung, ob ich bereit sei, ihm gelegentlich Berichte über meine Erlebnisse zu schicken. Ich antwortete lapidar: "Ich will es versuchen." Ich hatte keine Ahnung, was mir bevorstand. Für eine Zeitung zu schreiben - daran hatte ich damals noch nicht gedacht.

Aber in den nächsten Monaten wurde mir das Schreiben zur

Obsession. Ich schrieb und schrieb und schrieb. Es half mir, die Spannung abzubauen, die Ängste zu überwinden, die Erlebnisse zu verarbeiten. Es wurde mir ein ständiges Bedürfnis.

Ich schrieb vor den Einsätzen, während der Einsätze und danach. Wenn eine anstrengende Aktion vorüber war, legten sich meine Kameraden auf den Boden und schnarchten. Ich nahm Papier und Bleistift zur Hand und schrieb. Ich schrieb auf dem Boden, in den Schützengräben und auf der Motorhaube eines Jeeps. Ich schrieb in der Kantine zwischen Hunderten von lärmenden Kameraden und ich schrieb nachts im Bett.

Ich schrieb kein Tagebuch. Ein Tagebuch ist ein Dialog mit sich selbst, in dem die geheimsten Gedanken festgehalten werden. Meine Texte dagegen waren für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Ich wusste: Sie würden am nächsten Tag in der Zeitung schwarz auf weiß gedruckt werden. All diese Berichte erschienen in der Zeitung YomYom (Tag für Tag), der Abendausgabe der großen israelischen Tageszeitung Haaretz (Das Land).

Doch wie erreichten die Berichte die Redaktion in der fernen Stadt? Vielleicht war dies das Erstaunlichste an der ganzen Sache. Oft rannte ich an die Straße, hielt ein Munitions- oder Versorgungsfahrzeug an und bat den Fahrer, mir einen Gefallen zu tun und den Brief in die Redaktion zu bringen. In anderen Fällen, wenn ein Kamerad zum Beispiel einen Kurzurlaub genehmigt bekam, bat ich ihn, eine Stunde seiner wertvollen Zeit zu opfern, einen Umschlag und eine Briefmarke zu besorgen und den Bericht

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