Shaar Hagaj17. Sofort spannen sich unsere Nerven an. Zu beiden Seiten geht es steil nach oben. Wenn wir hier von der Anhöhe angegriffen werden, können wir nur in die Straßengräben springen und warten. Die Hänge hochzuklettern, während der Feind von oben schießt, wäre reiner Selbstmord.

Alle im Fahrzeug knien sich nieder und halten die Waffen im Anschlag. Aber nichts passiert.

Abu-Gosh. Zum ersten Mal sehen wir ein arabisches Dorf, dessen Bewohner friedlich arbeiten. Einige Kinder laufen zur Straße und betrachten uns, während wir vorbeifahren. Die Erwachsenen versuchen so zu tun, als würden sie uns nicht sehen.

Auf dem Fahrzeug beginnt eine Diskussion: Wie soll man die

Araber behandeln? Moshe und Nachmann plädieren für Härte. Ich bin eher für eine tolerante Politik.

Auf dem Hügel rechts steht eine einzelne Gestalt und winkt. Auf dem Kopf trägt sie eine Strumpfmütze. Wir antworten mit einem Jubelschrei. Wir haben den östlichen Teil von Nachschon erreicht, die Stellungen, die unsere Kameraden eroberten, während wir den Weg von Westen her freimachten.

Von hier an wird es eine Freundschaftsfahrt. Von allen Stellungen entlang der Straße rufen uns bärtige Kameraden etwas zu.

Jemand zeigt auf einen steilen Berg rechts von uns. Dort weht eine Fahne. Ich nehme den Feldstecher. Es ist eine blauweiße Flagge. Das ist das berühmte Castel.18

Wir sind über dieses Castel ein wenig verärgert. Es hat die Berühmtheit erlangt, die unsere Siege fast vergessen ließ, obwohl wir sie als den Gipfel militärischer Erfolge betrachten. Aber jetzt sind auch wir voller Begeisterung. Die Leute vom Castel sind zu uns an die Straße heruntergeklettert. Jemand hebt zu unserem Wohl eine Dose Sardinen. Das Symbol der Armee an der Front. Gemeinsam haben wir diesen Weg freigekämpft. Sie haben

die gleichen Leiden durchlebt, die gleichen Opfer gebracht, kämpften wie wir mit Granatwerfern, Gewehren, gegen Flöhe und Sardinen. Eine schweigende Freundschaft verbindet uns. Man braucht nicht viele Worte. Ein derber Fluch und ein Lächeln genügen.

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