eine Petroleumlampe brennt. Ein Zeichen, dass die Bewohner und die Kämpfer erst eben geflüchtet sind. Schnell untersuchen wir die Schränke und entdecken einige Kisten italienischer Munition.

Wir kehren zum Panzer zurück. Dort wartet schon eine neue

Aufgabe auf uns. Wir sollen zurück zum Dorfeingang und die Straße in Richtung Ramie sichern. Wir fluchen. Was für eine blöde Aussicht: Wieder müssen wir uns an einer Sandstellung herumtreiben, während unsere Kameraden Souvenirs suchen.

Wir reparieren die Straßensperren, stellen das Maschinengewehr auf und bauen einen Ausguck. Inzwischen geht die Sonne auf. Wir können nur noch die paar Häuser in der näheren Umgebung durchsuchen. Nacheinander brechen wir die Türen auf. Hier sind die Häuser wesentlich hübscher und sauberer, als wir sie aus dem arabischen Chuldah oder Dir Muchsein kennen. Fast überall entdecken wir militärische Ausrüstungen und Munition.

Ein anderes Problem sind die Lebensmittel. Aus Erfahrung wissen wir, dass man in arabischen Dörfern gut essen kann. Die Hühner von Dir Muchsein sind bereits Legende, und nicht selten, wenn wir bei Sardinen und Bullibeef zusammensitzen, ertönt der Ruf: "Leute, lasst uns ein arabisches Dorf überfallen!"

Schnell organisieren wir vier Hühner und etwa zwanzig Tauben. Während ich im Ausguck stehe, zum nahen Ramie schaue

und Fahrzeuge anhalte, bereiten meine Kameraden die Mahlzeit vor.

Zum Frühstück esse ich eine gebratene Taube. Noch haben wir darin keine Erfahrung. Von außen ist das Tier ziemlich verbrannt und innen ist das Fleisch noch fast roh.

Man löst mich am Ausguck ab. Ich gehe schlafen. Inzwischen nehmen meine Kameraden ein gefundenes Fahrrad und fahren im Dorf herum. Sie erzählen, dass der andere Zug bewegungslos in seiner Stellung liegt und die Kommandanten verflucht. Inzwisehen wird es Mittag. Kein Feind taucht auf. Nur ein Panzer kommt aus Richtung Kauktschi-Camp näher und entfernt sich

schnell, als er von uns heftig beschossen wird.

Auf dem Primus25 kochen die Hühner. Jeder bekommt ein Viertel des Vogels. Es ist wahr: Am Tag der Staatsgründung haben wir richtig gut zu essen.

Die Hauptstraße sieht jetzt aus wie die Allenbystraße in Tel Aviv. Busse bringen Verstärkung und fahren hin und her. Unterof-

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