22. Mai 1948,

Bataillonsbasis

Die ersten Angriffe auf Iraq Suwidan

Der Bereitschaftsbefehl kommt am Nachmittag. Wie üblich nutzen wir die Zeit vor einem Einsatz, die Dinge zu sammeln, die im Kampf am meisten fehlen: Schlaf und Essen. Vorher haben wir noch die Waffen gereinigt.

Matti Eretz, der das Kommando über die Kompanie übernimmt, nachdem Arij eh Spack in Latrun verwundet worden ist, erklärt uns die Operation: In der Nacht wird die Polizeistation von Iraq Suwidan angegriffen, die die wichtige Straße nach Gatt und Gal'on kontrolliert. Im Verlauf der Operation müssen wir die Kreuzung der Straßen von Midschdal und Julis einnehmen, um zu verhindern, dass die ägyptische Armee von Midschdal aus dorthin kommt.

Wir fahren nach Süden, nach Negba. Hier ruhen wir uns aus

bis zur Dunkelheit. Mirah, die kleine Soldatin mit den Zöpfen, reicht uns Tee und belegte Brote.

Jemand ruft mich. Neben dem Panzer steht der Kompaniefun-

ker. Man bietet mir eine neue Aufgabe an. Ich soll der Funker der Abteilung werden. Im ersten Moment bekomme ich einen

Schreck. Ich habe die Funker immer bedauert. Sie schleppen ein siebzehn Kilogramm schweres Gerät auf ihrem Rücken, und die wippende Antenne ist auf weite Entfernung sichtbar. Aber sie beruhigen mich. Es handelt sich um ein Funkgerät Typ 21. Es wiegt nur zwei Kilo.

Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder bemitleiden soll. Einerseits ist es sehr unbequem. Man muss genau auf die Antenne achten, wenn man unter Ästen herläuft oder unter Stacheldraht robbt. Im Kampf ist sie gefährlich. Der Feind zielt darauf, während sich die Kameraden in sicheren Verstecken ducken. Andererseits ist es ein interessanter Job. Als Funker kann man genau den Fortgang des Kampfes verfolgen, man hört alle Befehle und die Diskussionen der Vorgesetzten.

Der Funker erklärt mir das Gerät und gibt mir allgemeine AnWeisungen.Während der Operation bin ich Lea eins. Ich lerne die allgemeinen Begriffe. "Avor"1, "Ende" oder "Melde meine Funkstärke".

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