Zugführer ist; der dünne und blasse Benjamin und der dunkelhäutige, bebrillte David - beide haben an dem heldenhaften Rückzug aus Hartuv teilgenommen; Jank, ein Flüchtling, der die Hälfte seines Lebens in Konzentrationslagern verbrachte, klein, schnell, aber langsam sprechend, und ich.

Die Kanonen des Feindes schossen weiter. "Was meinst du?",

fragte ich Jank. Er verstand die Frage. "50 Prozent", antwortete er mit seinem schweren polnischen Akzent. Ich war optimistischer wenn die Fahrzeuge nicht ernsthaft beschädigt waren ...

Wir gehen los. Hier gibt es keinen Chef. Wir müssen uns nichts beweisen. So rücken wir gern aus - wenige Kameraden, die sich verstehen und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können. Wir machen einen größeren Umweg, wollen maximale Sicher-

heit. Daher werden wir uns von Süden her ranpirschen. Aus dieser Richtung können wir bis auf 200 Meter im Schatten der Kakteensträucher an die Fahrzeuge gelangen. Alle paar Meter stehen wir vor einer Hecke aus Kakteen, die wir mit den Schäften der Gewehre durchbrechen. Auch das schöne Messer, das mir vorgestern geschenkt wurde, tut gute Dienste.

Die Sonne brennt. Diesmal habe ich meinen Stahlhelm mitge-

nommen, und er ist lästig. Unsere Kleider sind verschwitzt, aber wir kommen schnell voran. Jede Minute ist wichtig, denn jeden Augenblick kann eines der Fahrzeuge getroffen werden. Der kurzeWeg dauert dennoch mehr als eine halbe Stunde.

Da - das Ende der Kakteenmauer. Von hier ist der Weg zu den Autos gerade und ganz einzusehen. Aus irgendeinem Grund

schießen die Ägypter im Moment nicht. Wir bewegen uns in zwei Grüppchen vorwärts.

Ovadja springt in das erste Auto. Der erste Versuch misslingt. Jank gibt Ratschläge. Plötzlich springt der Motor an. Ich springe auf, das Auto bewegt sich. Ich blicke Ovadja an. Wir verstehen beide das Problem: Sollen wir warten, bis auch das zweite Auto anspringt, oder sofort nach Beer-Tuvijah rasen und dann zurückkehren? Jeden Moment kann der Feind das Feuer wieder eröffnen. Wir wissen, dass wir in diesem Moment durch zwei Ferngläser beobachtet werden: von unserem Chef und vom ägyptischen

Kommandeur. Wir beschließen, sofort loszufahren.

Die vier bleiben zurück. Als wir uns entfernen, sehen wir, dass

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