mel. Einige stöhnen, andere erzählen, wie sie verletzt wurden. Alle sind blutverschmiert.

Die Ablösung ist da. Eine Kompanie des gleichen Bataillons. Etwa 100 gesunde Jungs. Wie viele von ihnen werden in einer Stunde noch gesund sein? Sie wissen, wie es steht. Dennoch gehen sie vorwärts, in die Todesgräben. Jedes Fahrzeug kommt einzeln. Die Männer springen ab und gehen sofort nach vorn. Nach einigen Minuten springen diejenigen in das Wadi, die abgelöst wurden. Wie viele sind es? Weniger als 30. Vor zwölf Stunden sind sie hierher gekommen. Da waren sie mehr als 100. Aber in diesen zwölf Stunden des 10. Juli wurde Ibdis gehalten - während die Welt drum herum tobte, die Luft zitterte und der Boden bebte.

Wir laden einige Verletzte auf einen Pick-up und steigen selbst auf. Zwischen meinen Beinen liegt jemand. Ich schaue in sein Gesicht. Er ist tot. Die leeren Augen blicken mich an. Einer der Verteidiger von Ibdis. Er war nur ein einfacher Soldat. Eine kleine Ameise im großen Ameisenbau der Front. Die Etappe kennt ihn nicht. Sie kennt auch den Namen Ibdis nicht. Und dennoch hat dieser Tote an diesem Tag Geschichte geschrieben.

Das schwere Fahrzeug versinkt in den Kratern der Bomben

und Granaten. Es rüttelt hin und her, erreicht irgendwie dennoch die Straße. Wir atmen auf, als seien wir aus einem Alptraum erwacht. Es sind aber nur fünf Stunden vergangen, seit wir auf dem Hügel angekommen sind.

Drei Spitfire10 fliegen uns entgegen. Der Fahrer beschleunigt, und wir halten die Verwundeten, damit sie nicht herunterfallen. Aber die Flugzeuge beachten uns nicht. Sie fliegen zum Hügel, drehen eine Runde und werfen Bomben ab. Uber dem Hügel von Ibdis steigen Rauch- und Staubwolken auf.

Vier Tage lang tobte die Schlacht um Negba und um Ibdis. Es war der israelische Infanteriesoldat, der blutend und mit rotgeränderten Augen diesen schmalen Streifen Erde hielt, den die Ägypter um jeden Preis erobern wollten. Er, der einfache Schütze der Infanterie, war der eigentliche Held in der schlimmsten Schlacht dieses Krieges. Er widerstand den Panzern, Flugzeugen, Kanonen und Mörsergranaten. Er leistete Widerstand - und kapitulierte nicht.

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